Fake News-Vorwürfe gegen Weilmann: Jusos in Erklärungsnot

Mit dem dem Vorwurf einer angeblichen Schmutzkampagne der CDU hat der Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs (SPD) kurz vor der Stichwahl am Sonntag für Aufsehen gesorgt. Belegen können die Jusos, von denen der Angriff zuerst kam, die jedoch nicht.

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Dennis Weilmann will den Posten des Oberbürgermeisters für die CDU zurückerobern.
Dennis Weilmann will den Posten des Oberbürgermeisters für die CDU zurückerobern. | Foto: Thomas Stödter

Wolfsburg. Am vergangenen Dienstag erhob der SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs am Rande des SPD-Zukunftsdialogs mit Olaf Scholz schwere Vorwürfe gegen den CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Dennis Weilmann: Die CDU-Kampagne betreibe Wahlkampf unter jeglichem Niveau, verbreite Fake News und führe persönliche Angriffe gegen die von der SPD unterstützte Kandidatin Iris Bothe. Ursprünglich kam dieser Vorwurf von den Wolfsburger Jusos. Auf Nachfrage von regionalHeute.de kommen diese jedoch in Erklärungsnot.


Die Wolfsburger CDU habe sich offenbar von der Nervosität der Bundespartei anstecken lassen, erklärt Falko Mohrs (SPD) am Dienstag im Hallenbad unter den Augen von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und der parteilosen Oberbürgermeisterkandidatin Iris Bothe. Mohrs, der am Sonntag sein Direktmandat für den Bundestag verteidigen will, sagte, dass die SPD sich von einer "Fake News" Kampagne nicht verunsichern lasse. Denn die will der Bundestagsabgeordnete bei der CDU festgestellt haben. Aber wo eigentlich genau?


Auf der Instagramseite der Jusos ist einer der Vorwürfe, den auch Mohrs gegenüber regionalHeute.de übernimmt (siehe Video), zu lesen. Da heißt es, dass vonseiten der CDU behauptet würde, dass Iris Bothe erst seit fünf Jahren in Wolfsburg lebe und arbeite. Wahr ist jedoch, dass Bothe in verschiedenen Tätigkeiten seit mehr als 20 Jahren in Wolfsburg lebt und arbeitet. regionalHeute.de griff den Vorwurf der Jugendorganisation der SPD auf und fragte bei den Verantwortlichen nach, wie sie ihn begründeten. Die Antwort auf die Anfrage im Wortlaut: „Wir hatten an verschiedenen Infoständen und aus den Ortsteilen mehrfach die Nachfrage zu der Aussage, dass Iris Bothe erst seit 5 Jahren in Wolfsburg ist.“ Auf die Rückfrage, wie diese Fragen in Verbindung zur CDU und zu Dennis Weilmanns Kampagne stünden, erklären die Jusos, dass einige Leute an Wahlkampfständen sicher seien, das von der CDU gehört zu haben. Eine Antwort auf das "Wo?" und "von wem genau?" bleiben die Jungsozialisten aber schuldig. Man habe das eben so gehört.

Weilmann ist empört


Dennis Weilmann (CDU) hört diese Gerüchte zum ersten Mal. "Die Vorwürfe aus Reihen des politischen Gegners in meine Richtung sind völlig aus der Luft gegriffen und offensichtlich nur vom Hörensagen. Wer meine Wahlkampagne auf den Plakaten, Social Media oder bei öffentlichen Auftritten aufmerksam verfolgt hat, erkennt auf den ersten Blick, dass hier sogar bewusst auf Angriffe verzichtet wurde", so der aktuelle erste Stadtrat der Stadt Wolfsburg. Als solcher arbeite er ohnehin mit Iris Bothe zusammen, die zurzeit als Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration tätig ist zusammen. Das wolle er auch weiterhin so "professionell und zielorientiert" wie bisher tun. Unabhängig vom Ausgang der Stichwahl am Sonntag.


Iris Bothe sieht auch eine wachsende Anspannung im Wahlkampf, kommentiert die Vorwürfe, die Falko Mohrs und die Jusos erheben, aber nicht. Für sie ginge es weiterhin um jede Stimme. Derweil erfährt die parteilose Bothe unabhängig von den Angriffen der SPD gegen die CDU eine breite Unterstützung aus der Wolfsburger Parteienlandschaft. Neben der SPD wird sie auch von den Grünen, der Linken, der FDP und Volt unterstützt. Lediglich die PUG hat sich bislang hinter Weilmann gestellt. Im ersten Wahlgang war der CDU-Kandidat bei 43 Prozent gelandet und damit 11 Prozent vor Iris Bothe, die mit 32,2 Prozent den zweiten Platz belegte.


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