Sozialdienste ziehen Integrationsresümee über junge Ausländer


Die Sozialen Dienste der Stadt zogen Bilanz über die Integration von Minderjährigen in den letzten vier Jahren.

Symbolbild: Archiv
Die Sozialen Dienste der Stadt zogen Bilanz über die Integration von Minderjährigen in den letzten vier Jahren. Symbolbild: Archiv | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Wie die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung berichtet, zogen die Sozialen Dienste der Stadtverwaltung in der gestrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses ein Fazit über die bisherige Integration minderjähriger Ausländer, die ohne Begleitung in Wolfsburg angekommen sind. Dabei dankten die Sozialen Dienste vor ihren Partnern für ihren Beitrag zur Integration.


Das Fazit bezöge sich auf die seit 2015 geleistete Arbeit, erklärt die Stadt in der Pressemitteilung. Damals waren die überwiegend aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak stammenden Jugendlichen als Selbstmelder über die Polizei oder über eine Zuweisung der Landesverteilstelle nach Wolfsburg gekommen. Im ersten Schritt sei wichtig gewesen, kurzfristig Unterbringungen in Wohngruppen zu organisieren, die Grundversorgung – das heißt Essen, Kleidung und medizinische Versorgung – sicherzustellen und Vormundschaften einzurichten. Dies habe man, so die Stadt weiter, dank der Hilfe der Träger der Jugendhilfe sichergestellt werden können: Unter anderem seien das Christliche Jugenddorf (CJD), die Diakonie Wolfsburg sowie die Träger Impulse GmbH und Kompetenz für Menschen (KOM) beteiligt gewesen. Anschließend stand die gelingende Integration der Jugendlichen in Wolfsburg im Fokus. Es hätten sich Laufe der Zeit Netzwerke aus verschiedenen Geschäftsbereichen, Institutionen und Einrichtungen gebildet. Darunter etwa Vereine, Behörden und Schulen im Stadtgebiet. Gemeinsam sei daran gearbeitet worden, Sprache, Bildung und Kulturtechniken zu vermitteln.

Besondere Herausforderungen bei jungen Einwanderern


"Der Integrationsprozess stelle die jungen Menschen vor viele Herausforderungen, bedingt etwa durch möglichen Druck der Herkunftsfamilie, Traumatisierungen und Kulturunterschiede", erklärt Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration. "Unser besonderer Dank gilt daher all unseren Netzwerkpartnern, mit denen wir zielführend zusammengearbeitet haben, um die Jugendlichen beim Erwachsenwerden bestmöglich zu begleiten. Und das trotz erschwerender Faktoren wie Gesetzesänderungen in dieser Zeitspanne, beispielsweise beim Ausländerrecht nach AsylbLG. Viele junge Menschen haben diese Chancen genutzt und sich erfolgreich Schulabschlüsse erarbeitet oder eine Berufsausbildung begonnen. Das ist eine enorme Leistung dieser jungen Menschen in einem fremden Land mit einer fremden Sprache ohne Angehörige." Im Juni 2019 waren demnach noch insgesamt 46"unbegleitete minderjährige Ausländer", oder kurz UMA, undjunge Volljährige in der Betreuung des Jugendamtes. Die meisten von ihnen besuchten derzeit Allgemeinbildende Schulen oder absolvieren eine Ausbildung, erklärt die Stadt. Die anderen gingen auf Berufsbildenden Schulen, nehmen an einem Integrations- und Sprachkursen teil oder absolvieren eine Einstiegsqualifizierung, um anschließend einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Zwei von ihnen befänden sich bereits in einem Beschäftigungsverhältnis.Im kommenden Jahr solle ein Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen verselbstständigt werden. Einige benötigten die Unterstützung durch die Jugendhilfe dann nicht weiter – andere sollen begleitend auf ein eigenständiges Leben vorbereitet und in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens, wie bei Finanzen, Wohnen, Gesundheit, Eigenverantwortung, berufliche Ausbildung und Nutzung von Netzwerken weiterhin unterstützt und beraten werden. Die jungen Menschen sollen so lange Hilfe bekommen, wie es notwendig und erforderlich ist, bis eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft erfolgt ist. Hier spiele insbesondere das von der Volkswagen Belegschaftsstiftung geförderte Projekt "Step by Step" eine große Rolle, das in der zweiten Förderperiode genau den Schwerpunkt auf die Begleitung und Unterstützung des Übergangs von der Schule in den Beruf setzt.


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