Braunschweig. Prof. Dr. Holger Hopp hält seine Antrittsvorlesung „Immer mehr Sprachen im Kopf – Zu einer dynamischen Grammatik der Mehrsprachigkeit“ am Mittwoch, den 11. Januar 2017, um 17 Uhr im Neuen Senatssaal des TU-Altgebäudes in der Pockelsstr. 4, 38106 Braunschweig.
DieVorlesung verfolgt die Entwicklung von sprachlichem Wissen mehrsprachiger Menschenüber die Lebensspanne, das heißt vom frühen doppelten Erstsprach- und dem kindlichen Zweitspracherwerb über das erwachsenen Fremdsprachenlernen bis hin zu sprachlicher Erosion im hohen Lebensalter. Bei all diesen Stationen fragen wir uns: Wie verändert sich unser sprachliches Wissen abhängig davon, wie viele Sprachen wir sprechen bzw. wenn wir eine weitere Sprache lernen? Welchen Einfluss hat die Erstsprache auf eine Zweit- oder Fremdsprache, und kann auch das Lernen einer Fremdsprache unsere Muttersprache verändern? Werden wir irgendwann sogar zu Fremdsprachensprechern der eigenen Muttersprache? Unseren theoretischen Blick richten wir insbesondere darauf, inwieweit sprachlicher Transfer zwischen Erst- und Zweitsprachen sich über Aussprache und Wörter hinaus auf zentrale sprachliche Strukturen in der Grammatik erstreckt. Aus diesem Blickwinkel versucht die Vorlesung eine dynamische Modellierung von mehrsprachigem Wissen über die Lebensspanne.
Zur Person:
Holger Hopp ist seit 2016 Professor für Englische Sprachwissenschaft am Institut für Anglistik und Amerikanistik der TU Braunschweig. Er studierte Anglistik, Linguistik und Sozialwissenschaften an der Georg-August Universität Göttingen, der University of East Anglia und der University of Durham (Großbritannien). In den Jahren 2003 bis 2007 promovierte er im Rahmen des Centre of Language and Cognition Groningen an der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande). Als Postdoc und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Anglistischen Seminar der Universität Mannheim arbeitete er von 2007-2014 in verschiedenen Forschungsprojekten zur Mehrsprachigkeit. 2013 gründete er zusammen mit Kollegen das Mannheimer Zentrum für Empirische Mehrsprachigkeitsforschung (MAZEM gGmbH), das sich dem Wissenstransfer aus Forschung in die pädagogische Praxis widmet. Nach einem längeren Forschungsaufenthalt als Visiting Scholar an der Pennsylvania State University (USA) im Jahr 2013 habilitierte er sich 2014 an der Universität Mannheim mit einer Arbeit zur komparativen Psycholinguistik der Mehrsprachigkeit. Von 2014-2015 hatte Holger Hopp die Professur für Mehrsprachigkeitsforschung an der Universität Mannheim inne. Er forscht in den Bereichen Zweitspracherwerb, Mehrsprachigkeit und Psycholinguistik sowie der Schnittstelle zwischen Linguistik und Sprachlern- und -lehrforschung.
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