Braunschweig. Die Deutsche Bahn plant, bis 2024 die beiden mechanischen Stellwerke im Bahnhof Gliesmarode durch ein elektronisches Stellwerk (ESTW) zu ersetzen. Dadurch werden Signalisierung und Schaltung der Weichen digitalisiert. In diesem Zusammenhang soll der Bahnübergang Grünewaldstraße vollständig erneuert werden. Wie regionalHeute.de bereits im Mai berichtete. Auch die Bürger können sich an der weiteren Planung beteiligen. Es liegen mehrere Vorschläge des Regionalverbandes und der Stadt zum Umbau aus. Eine bürgerliche Interessengemeinschaft wünscht sich allerdings eine Alternative, es steht auch die Möglichkeit einer "Null-Variante" im Raum. Um das Thema ausgiebig zu erörtern laden jetzt das braunschweiger forum e.V., die BIBS und die BUND-Kreisgruppe Braunschweig am 29. September zu einer zweistündigen Informations- und Diskussionsveranstaltung ein.
Bei der Veranstaltung soll die Umgestaltung des Bahnübergangs Grünewaldstraße ausführlich erörtert werden unter dem Motto "Verkehrswende mit oder ohne Umweltzerstörung?". Dabei sollen die Auswirkungen auf die Natur und Umwelt betrachtet werden, die die vorgeschlagenen Varianten bedeuten könnten. Der Diskussionsabend findet um 19 Uhr im Begegnungszentrum Gliesmarode (neben dem Badezentrum Gliesmarode), Am Solanger 1, 38104 Braunschweig, statt.
Hintergrund
Seit Jahresbeginn 2022 wird in der Öffentlichkeit über die künftige Gestaltung der Bahnquerung an der Grünewaldstraße diskutiert. Im Kontext mit den Umbaumaßnahmen am Bahnhof BS-Gliesmarode erhält dieser ein neues elektronisches Stellwerk, welches Ende 2024 in Betrieb gehen soll. Damit einhergehend soll der Bahnübergang (BÜ) Grünewaldstraße durch eine höhenungleiche Querung der Bahnanlage ersetzt werden. So der Wunsch des Regionalverbandes Großraum Braunschweig (RGB) und des Fachbereiches 66 der Stadt Braunschweig.
Die Vorplanungen dazu haben begonnen. Gemäß der Beschlussvorlage des Fachbereichs 66 (FB 66) Tiefbau und Verkehr der Stadt BS im Juni sollen verschiedene Varianten für eine Geh- und Radwegunter- oder -überführung als Ersatz für den Bahnübergang Grünewaldstraße untersucht werden. Parallel soll geprüft werden, ob die Schrankenschließzeiten durch Änderungen der Sicherungstechnik künftig auf ein akzeptables Maß reduziert werden können.
Bei dem Variantenvergleich sollen Kriterien wie die Schaffung einer sicheren und komfortablen Geh- und Radwegverbindung, die Eingriffe in Natur und Landschaft, die Eingriffe in das Stadtbild sowie der Denkmalschutz berücksichtigt werden.
Einbeziehung der Null-Variante
Die Null-Variante hingegen stellt die Beibehaltung der höhengleichen Querung dar. Sie wurde erst aufgrund zahlreicher Eingaben bei einer Bürgerbeteiligung des FB 66 im Mai 2022 in den Kreis der Planungsvarianten aufgenommen. Bahnseitig sei die Nullvariante noch nicht näher untersucht worden, teilen die Bürgerinitiativen mit. Mit der Informationsveranstaltung wollen die Veranstalter deswegen diese Variante - auch signaltechnisch - näher erläutern und in die öffentliche Diskussion bringen.
Dabei solle auch thematisiert werden, dass es zu Eingriffen in die Natur und Landschaft käme, sollte der Bau der Unterführungsbauwerke tatsächlich durchgeführt werden. Ebenso soll darauf eingegangen werden, dass beim voraussichtlich mehrjährigen Bauablauf und den daraus resultierenden Umwegen für Fußgänger und Radfahrende in der Grünewaldstraße eine erhebliche Belastung entstehen würde. Die Realisierung einer höhenungleichen Querung an der Grünewaldstraße würde gemäß bisherigem Zeitplan der DB Netz bis Ende 2028 dauern.
Alle Interessierten sind zu der kostenlosen Infoveranstaltung eingeladen.
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