Braunschweiger Gruppe: Hebammenausbildung in die Region holen


Der Hebammenstudiengang soll akademisiert werden. Symbolfoto: Pixabay
Der Hebammenstudiengang soll akademisiert werden. Symbolfoto: Pixabay | Foto: pixabay

Braunschweig. Die „Braunschweiger Gruppe“, der Zusammenschluss der SPD-Landtagsabgeordneten aus dem Bezirk Braunschweig, warnt vor einem Verlust der Hebammenausbildung in der Region und schlägt in einer Pressemitteilung Handlungsoptionen vor. Unter anderem solle sich die Ostfalia-Hochschule um den Ausbildungsgang bewerben. Die 'Braunschweiger Gruppe' veröffentlichte hierzu eine Pressemitteilung.


„Aus der angekündigten Schließung der Braunschweiger Hebammenschule aufgrund der europaweiten Akademisierung des Hebammenberufs muss unsere Region Kapital schlagen“, so Dr. Christos Pantazis, Sprecher der „Braunschweiger Gruppe“. „Es bietet sich die einmalige Gelegenheit, einen der vier geplanten Hebammenstudiengänge in Niedersachsen in der Region Braunschweig anzusiedeln.“

Kooperation zwischen Ostfalia und Klinikum


Einer EU-Richtlinie folgend, muss die Ausbildung der Hebammen in Deutschland bis zum Januar 2020 in einen Hochschulstudiengang überführt werden. Aus dem Raum Braunschweig liegen bisher keine Bewerbungen um einen der vier niedersächsischen Hebammenstudiengänge vor. „Eine Bewerbung der Ostfalia würden wir nicht nur begrüßen, sondern gerne auch aktiv unterstützen“, sagt Annette Schütze, SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Sozialausschusses im Rat der Stadt Braunschweig. Hier hatte die SPD-Ratsfraktion zur vergangenen Sitzung am Dienstag, 25. Juni auch einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag eingebracht und damit ein klares Signal für eine regionale Bewerbung gesetzt. „Auch eine Kooperation zwischen der Ostfalia und einem Klinikum der Region für die Einrichtung eines dualen Studiengangs in Hebammenwissenschaften wäre eine denkbare Alternative“, regt Schütze an. „Die Hochschule trägt auch Verantwortung für die Region, hier könnte sich eine ‚Win-Win-Situation‘ ergeben. Schließlich gehört zu den Aufgaben der Ostfalia auch die regionale Vernetzung, für die sich hier eine ideale Chance ergibt.“ Aufgrund des erheblichen Zeitdrucks – die Entscheidung soll zeitnah fallen – stellt die Bewerbung eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die Hochschule dar.

Ostfalia ist in Wolfsburg gut aufgestellt


„Ohne Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort droht sich die ohnehin kritische Versorgung mit Hebammen in der Region weiter zu verschärfen“, befürchtet auch die Wolfsburger SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. „Mit der Fakultät für Pflegewissenschaft verfügt die Ostfalia auf ihrem Campus in Wolfsburg über ein anschlussfähiges Angebot für die akademische Hebammenausbildung. Es wäre eine vertane Chance, würde man nicht darauf zurückgreifen.“


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