Bürgermeisterin Annegret Ihbe besuchte das Kinder- und Jugendschutzhaus Ölper

von Sina Rühland




Braunschweig. Bürgermeisterin Annegret Ihbe stattete den Kindern und Mitarbeitern des Kinder- und Jugendschutzhauses Ölper einen Tag vor Heiligabend einen Weihnachtsbesuch ab. Das Haus ist der Zufluchtsort, wenn es zuhause mal kracht, und der Ort, an dem Kinder und Mitarbeiter gemeinsam Weihnachten feiern. 

Wie verbringen Kinder ihr Weihnachtsfest in einem Schutzhaus? "Wir schmücken gemeinsam mit den Kindern den Tannenbaum, essen Kartoffelsalat und Würstchen. Danach gibt es dann die Bescherung", erzählte Einrichtungsleiterin Heike Stappmanns. Die Einrichtung der Stadt Braunschweig ist ein wichtiger Schutzraum für Minderjährige, die eine zeitlang nicht mehr bei ihren Eltern leben können. Dabei geht es nicht um übliche Streitereien, sondern in der Regel um Situationen, in denen Kinder vor ihren Eltern geschützt werden müssen. Dann schaltet sich das Jugendamt ein und veranlasst eine Obhutnahme der Kinder und Jugendlichen. In solchen Momenten öffnen die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendschutzhauses Ölper die Tür. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche sind sie da und bieten einen Zufluchtsort für diese Kinder, die sich anders nicht mehr zu schützen wissen. Um die Arbeit der Erzieher und Pädagogen zu würdigen und sich vor Ort ein Bild zu machen, besuchte Annegret Ihbe erneut das Schutzhaus in Ölper.

Zehn Plätze bietet das Haus, das Braunschweiger Kinder vorläufig zu sich nimmt. In einem sicheren Umfeld werden die Bewohner, die zwischen null und siebzehn Jahre alt sind, pädagogisch begleitet bis weitere Maßnahmen der Hilfe zur Erziehung eingeleitet sind oder eine akute Gefährdung in der Herkunftsfamilie ausgeschlossen werden kann. In den vergangenen Jahren seien die Obhutnahmen angestiegen, erzählt Leiterin Stappmanns: "Die Bevölkerung ist aufmerksamer geworden und dadurch kann auch schneller gehandelt werden." Auch die Kinder hätten sich im Lauf der Jahre verändert. Vor einigen Jahren seien sie hauptsächlich durch nach außen gekehrte Aggressivität aufgefallen, heute hätten viele Kinder psychische Auffälligkeiten. Diese sich wandelnden Symptome erfordern stete Supervisionen und Fortbildungen der Mitarbeiter. In einer Einrichtung wie dieser zu arbeiten, erfordert jeden Tag Flexibilität, Geduld, Konsequenz und Vertrauen – und die Fähigkeit loszulassen, die braucht man auch, denn die Kinder gehen ihren Weg.


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