Einmal durch die Bahnstadt: Stadt sucht nach Verbesserungsvorschlägen

Die Stadtverwaltung informiert am Sonntag, 4. Oktober vor Ort über das große städtebauliche Entwicklungsgebiet. Hier können Ideen für die Bahnstadt abgegeben werden.

Zu Fuß oder mit dem Rad kann die Bahnstadt erkundet werden. Symbolbild
Zu Fuß oder mit dem Rad kann die Bahnstadt erkundet werden. Symbolbild | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Bahnstadt, im Schwerpunkt südlich des Hauptbahnhofs gelegen, ist eines der größten städtebaulichen Entwicklungsgebiete Braunschweigs. Derzeit ist das Areal ein heterogenes Gelände, geprägt von Bahnflächen, Industrie und Gewerbe, Brachflächen, Wohnen und Freizeitnutzungen. Stichworte wie Eisenbahnausbesserungswerk, Rangierbahnhof, Hauptgüterbahnhof oder Ackerstraße werden damit assoziiert. "Vielen Braunschweigerinnen und Braunschweigern ist das Areal kaum bekannt, denn es ist zum Teil nicht leicht zugänglich und liegt abseits der Hauptverkehrswege", erläutert Oberbürgermeister Ulrich Markurth. "Deshalb laden wir am kommenden Sonntag, 4. Oktober, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Erkundungstour ein, damit sie sich ein Bild vor Ort machen können. Stadtraum muss erlebbar sein. Aus dem Erleben heraus können wir dann Ideen für die Zukunft entwickeln."An drei Stationen der Stadtverwaltung vor Ort können sich die Bürgerinnen und Bürger von 10 bis 16 Uhr zum aktuellen Stand der Planungen informieren, Hinweise geben und konkrete Vorschläge äußern. Dies teilt die Stadt Braunschweig mit.


Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer: "Ich bin gespannt, welche Anregungen und Ideen uns für die weitere Planung mit auf den Weg gegeben werden." Neben der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern führe die Verwaltung eine Ideenwerkstatt speziell mit Eigentümern der Flächen und wichtigen Akteuren aus Wirtschaft, Kultur und Umweltverbänden durch. Hier werden ebenfalls Anregungen und Ideen erarbeitet. "Die Aufgabe der Verwaltung wird es sein, aus den Anregungen der Bürgerschaft und der Ideenwerkstatt eine Entwicklungsperspektive für das große Areal aufzuzeigen. Diese Perspektive soll von einer breiten Akzeptanz durch Bürgerinnen und Bürger, Politik, Verbände und Eigentümer getragen werden", erläutert Leuer das Ziel der umfangreichen Beteiligungsformate.

Die Verwaltung schlägt allen Interessierten am kommenden Sonntag eine Erkundungsroute vor. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad könnten sie sich auf den Weg machen und entlang der Route zahlreiche Eindrücke sammeln. Die Verwaltung interessiere im Anschluss für Antworten und Anregungen zu den Fragen: Was soll sich verändern? Was soll so bleiben wie es ist? Was fehlt in der Bahnstadt? Hast du konkrete Ideen?

Dafür seien Postkarten vorbereitet, die an den drei Stationen der Verwaltung erhältlich seien. Sie könnten vor Ort ausgefüllt und abgegeben oder im Nachgang per Post ins Rathaus gesendet werden (Einsendeschluss ist Montag, 12. Oktober 2020). Das Porto zahle die Verwaltung.

Die Stationen würden sich am "Bildungszentrum" in der Ackerstraße 75, am "Lokpark" in der Schwarzkopffstraße 3 sowie am Kunstverein "Die H_lle", Am Hauptgüterbahnhof 22A befinden. Dort könnten sich die Bürgerinnen und Bürger informieren und ihre Anregungen einbringen. Außerdem sei dort der Routenvorschlag erhältlich. Alle Informationen gebe es zudem ab Mittwoch, 30. September, auf www.braunschweig.de/bahnstadt. Hier könnten die oben genannten Fragen bis Sonntag, 11. Oktober, online beantwortet werden.

Die Bahnstadt werde im Norden durch die Autobahn A39, im Süden von der Salzdahlumer Straße und im Ost von der Helmstedter Straße begrenzt. Im Zentrum würden Ackerstraße und Hauptbahnhof liegen. Westlich des Hauptbahnhof gehören Berliner Platz und Willy-Brandt-Platz, Viewegsgarten mit der Kurt-Schumacher-Straße und der Ottmerstraße sowie die Schillstraße dazu.

So geht es weiter


Der Rat der Stadt Braunschweig habe die Verwaltung mit der Erstellung eines Rahmenplans beauftragt. Die Anregungen und Ideen der Beteiligung vor Ort, im Internet sowie der nichtöffentlichen Ideenwerkstatt würden in die Grundlagenerhebung für den Entwurf des Rahmenplans einfließen. Sie würden bewertet und begründet aufgenommen oder abgelehnt werden. Der Entwurf werde zu gegebener Zeit öffentlich vorgestellt. Dann sei Gelegenheit für Nachfragen und Anregungen.

Der Rahmenplan entwerfe Entwicklungsziele für die zirka 300 Hektar große Bahnstadt. Ein etwa 80 Hektar großer Bereich der Bahnstadt sei vom Land gefördertes Stadtumbaugebiet. Für diesen Bereich stünden Fördermittel in einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro für die kommenden Jahre zur Verfügung. Oberbürgermeister Ulrich Markurth habe am 14. September einen ersten Förderbescheid des Landes Niedersachsen über 920.000 Euro zur Entwicklung des Stadtumbaugebietes Bahnstadt entgegen genommen.

Bereits zur Antragstellung zum Fördergebiet "Stadtumbau" hätte es 2018 und 2019 zwei öffentliche Veranstaltungen gegeben. Bürgerinnen und Bürger wären über das Vorgehen informiert worden und erste Ideen und Vorschläge für die Antragsstellung der Fördermittel gesammelt.

Bahnstadt im ISEK verankert


Das Projekt Bahnstadt sei im Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) verankert. In der Entwicklung der Bahnstadt sollen zukunftsweisende Themen der Gesellschafts- und der Stadtentwicklung wie Digitalisierung, vernetzte Mobilität, Industrie 4.0 oder klimagerechte Stadt- und Technikentwicklung berücksichtigt werden.

Aus dem ISEK heraus werde die integrierte Bearbeitung der Planung und später der Umsetzung unterstützt. Projektgruppen werden interdisziplinär zusammengesetzt. Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern weit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus kennzeichne die Planung und Realisierung der Bahnstadt.


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