Energiewende braucht auch Finanzwende - Fridays for Future demonstrierte in Braunschweig

Anlass der Demonstration sei die Hauptversammlung der Commerzbank am 18. Mai. Die Commerzbank sei der größte Kreditgeber für Unternehmen im Bereich der fossilen Energien.

(Symbolbild)
(Symbolbild) | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Am heutigen Freitag fand ein bundesweiter Aktionstag der Gruppe "Fridays for Future" (FFF) zum Thema Finanzen statt. Auch die Ortsgruppe Braunschweig beteiligte sich mit einer Fahrraddemonstration, an der nach Angaben der Organisatoren über 100 Menschen teilnahmen, um für Klimagerechtigkeit im Finanzsektor zu demonstrieren. Hierüber berichtet die Braunschweiger Ortsgruppe von FFF in einer Pressemitteilung.


Anlass für den Aktionstag war die Hauptversammlung der Commerzbank, die am 18. Mai stattfinden wird. Die Commerzbank sei die größte deutsche Kreditgeberin der globalen Kohleindustrie und hat seit dem Beschluss des Pariser Klimaabkommens ihre Finanzierung fossiler Energieunternehmen mehr als verdoppelt. Firmen wie OMV, Gazprom, Uniper – die Firmen hinter Nord Stream 2 – und RWE würden laut den Aktivisten von der Commerzbank finanziert und damit unterstützt. Gleichzeitig täusche die Commerzbank in ihrem “Rahmenwerk zum Umgang mit Umwelt- und Sozialrisiken” vom Februar 2020 eine Handlungsorientierung an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen vor.
"Dreckigste Bank Deutschlands"
Fridays for Future stellt deshalb konkrete Forderungen an die Commerzbank. Dazu zählt unter anderem die sofortige Beendigung aller Investitionen in fossile Energien. Die 14-jährige Schülerin und FFF-Aktivistin Meike Evers dazu: "Der heutige Aktionstag ist nur ein erster Schritt. Es braucht ein Umdenken im Finanzsektor, denn der hat eine große Hebelfunktion, wenn es darum geht, Klimaschutz zu ermöglichen. Daher fordern wir von der dreckigsten Bank Deutschlands, der Commerzbank, dass sie jegliche Investitionen in fossile Energien streicht. Stattdessen sollte sie zum Beispiel in erneuerbare Energien und damit in unsere Zukunft investieren."

Energiewende braucht Finanzwende


Damit das 1,5-Grad-Limit eingehalten werden kann, zu dem sich die internationale Staatengemeinschaft mit dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet hat, sei laut FFF ein wesentlicher Umbau der Wirtschaft vonnöten. Der Finanzmarkt könne durch eine nachhaltige Umstrukturierung der Finanzströme ein wichtiger Hebel dieser Transformation sein. Zwar können durch einen Stopp der Förderung fossiler Brennstoffe kurzfristig finanzielle Nachteile entstehen, jedoch, so argumentieren die Aktivisten, hätte das Ignorieren der Klimakrise hier langfristig noch weit verheerendere Folgen. Um die 1,5-Grad-Grenze einhalten zu können, müsse der Klimaschutz dementsprechend gemeinsam angegangen werden. Neben beispielsweise einer Energie- oder Mobilitätswende, brauche es auch eine Finanzwende. Die 16-jährige Schülerin Nik Grüneich erklärt dazu: "Ich bin enttäuscht, dass die Banken so viel Macht haben, was Kohle angeht, diese aber nicht zukunftsorientiert nutzen. Um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten, braucht es einen sofortigen Stopp der Investionen in fossile Energien. Dieser kann nur erreicht werden, wenn alle Wirtschaftssektoren, also auch der Finanzsektor, endlich nachhaltig handeln."


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