Länder fordern Kindergrundsicherung – "Kinderarmut muss bekämpft werden"

"Für manche bedeutet der Schulausfall sogar auch der Wegfall einer warmen Mahlzeit", so die Braunschweiger Landtagspolitikerin Annette Schütze zum Spannungsfeld der Kinderarmut in der Corona-Pandemie.

Rund ein Viertel der Armutsgefährdeten in Deutschland ist laut einer Studie jünger als 15. (Symbolbild)
Rund ein Viertel der Armutsgefährdeten in Deutschland ist laut einer Studie jünger als 15. (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Braunschweig. Laut einer Pressemitteilung des Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, hat die Konferenz der Arbeits- und SozialministerInnen und –SenatorInnen der Länder (ASMK) am Donnerstag die Bundesregierung aufgefordert, die Umsetzung einer Kindergrundsicherung einzuleiten. Das Land Niedersachsen habe seit Jahren federführend die Einführung einer Kindergrundsicherung vorangetrieben, wie die Braunschweiger Landtagsabgeordnete Annette Schütze (SPD) erklärt. Die Kinder- und Jugendpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion begrüße die Entscheidung laut einer Pressemitteilung "ausdrücklich."


„Kinderarmut ist ein Thema, das uns alle angeht. Laut den Ergebnissen der Studie „Jugendarmut in Deutschland 2020“ ist rund ein Viertel der Armutsgefährdeten in unserem Land unter 15 Jahre alt. Das bestehende System beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Leistungen, die im Ergebnis aber nicht dazu führen, dass alle Kinder die gleichen Startchancen erhalten", erklärt Schütze. Durch die Kindergrundsicherung soll eine einheitliche Förderung und größere Teilhabe ermöglicht werden. Die Coronakrise habe "schonungslos die sozialen Ungleichheiten in unserer Gesellschaft" offengelegt. Insbesondere Kinder aus ökonomisch schwachen Familien seien stark betroffen, auch weil Online- Unterricht für sie oft aufgrund fehlender technischer Ausstattung keine Option darstelle. "Für manche von Ihnen bedeutet der Schulausfall sogar auch der Wegfall einer warmen Mahlzeit", verdeutlicht die SPD-Politikerin.

„In Braunschweig legen wir schon seit langem einen Fokus auf die Problematik der Kinderarmut“, betont Schütze, die auch Sozialausschussvorsitzende im Rat der Stadt ist. „Mit einem konkreten Handlungskonzept und einem Fond, der durch den Runden Tisch Kinderarmut verwaltet wird, leisten wir vor Ort praktische Hilfe. Eine einheitliche Förderung des Bundes in Form einer Kindergrundsicherung würde dabei helfen, unsere Bemühungen auf lokaler Eben zu flankieren.“


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