Braunschweig. Bislang werden Emissionen, zum Beispiel im Straßenverkehr, stationär erfasst. Eine Messung in der Höhe könnte weitere Informationen darüber liefern, wie sich Partikel und Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid verteilen. Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Braunschweig entwickeln deshalb zusammen mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PTB), dem Umweltbundesamt und weiteren Partnern ein neues Messsystem auf der Basis von Drohnen. Die Technische Universität Braunschweig berichtet in einer Pressemitteilung.
Das Projekt wird mit insgesamt 2,27 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Die Reinhaltung der Luft und die Begrenzung der Schadstoffbelastung sind von großer Bedeutung für die Sicherung der Lebensqualität. Schadstoffe werden an verschiedenen Standorten stationär gemessen und mit Modellen vorhergesagt. Die Verteilung der Schadstoffe in der Höhe kann jedoch bisher nur mit hohem Aufwand erfasst werden. Um die Vorhersagen zu optimieren und Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung zu überprüfen, wird im Projekt „MesSBAR“ ein flexibel einsetzbares Messsystem entwickelt, erprobt und angewendet. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt 2,27 Millionen Euro durch das BMVI über drei Jahre gefördert.
Expertise in Zusammenarbeit
In diesem Projekt arbeiten das Institut für Flugführung (IFF) der TU Braunschweig, das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, das Forschungszentrum Jülich, die Firma Leichtwerk Research GmbH, die Bundesanstalt für Straßenwesen, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig (PTB) und das Umweltbundesamt zusammen. Das IFF koordiniert das Projekt, betreibt die Drohnen und ist verantwortlich für die Schnittstelle zwischen Messgeräten und Flugsystem sowie das Datenmanagement.
Ziel ist, mehrere Drohnen mit miniaturisierter Sensorik für Feinstaub, Ruß,Stickoxideund Ozon auszustatten. Die Flugsysteme werden die Schadstoffbelastung im Umfeld von Städten und Ballungsräumen bis in eine Höhe von einem Kilometer messen. Die Daten werden veröffentlicht und gehen direkt in Modellrechnungen ein, die die Schadstoffbelastung vorhersagen. Damit sollen genauere Vorhersagen ermöglicht werden und Maßnahmen gegen die Schadstoffbelastung können flexibel überprüft werden.
Über den mFUND des BMVI
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.
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