Unbekannter spendet 100.000 Euro in bar an Braunschweiger Hospiz


Das Braunschweiger Hospiz bekam eine "Wundertüte" mit 100.000 Euro für ihre Arbeit. Fotos: aktuell24
Das Braunschweiger Hospiz bekam eine "Wundertüte" mit 100.000 Euro für ihre Arbeit. Fotos: aktuell24

Braunschweig. Am Montag hat ein anonymer Spender 100.000 Euro in bar bei der Braunschweiger Zeitung abgegeben. In einem Brief betont der Unbekannte ausdrücklich seine Anerkennung und Wertschätzung für die Hospizarbeit. Dies berichten Hospizleitung und Angestellte des Braunschweiger Hospizes im Gespräch.


Petra Gottsand liebt ihren Job. Jeden Tag kommt sie mit einem Lächeln zur Arbeit und das, obwohl sie sich tagtäglich mit Tod und der Trauer auseinandersetzen muss. Doch als am Montag ihr Telefon im Braunschweiger Hospiz klingelt, habe sie ihren Ohren kaum getraut: "Ich war sprachlos und habe ganz vorsichtig nachgefragt, ob ich die Summe richtig verstanden habe." Insgesamt 100.000 Euro seien bei ihnen abgegeben worden, bestätigte ihr jedoch ausdrücklich ein Redakteur der Braunschweiger Zeitung.

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Hospizleitung Petra Gottsand freut sich über die Spende. Foto:


Spender bedankt sich für Hospizarbeit


Sorgsam in 500 Euro-Scheinen abgepackt, hätten die Mitarbeiter des Pressehauses die Spende entdeckt. In einem Brief dankte der anonyme Stifter ausdrücklich den Mitarbeitern im Hospiz für ihre Arbeit und verdeutlichte seine Anerkennung sowie Wertschätzung mit der "Wundertüte". Denn so habe er das Aufbewahrungsmittel bezeichnet, in dem er das Geld packte. Als ein Wunder nehmen auch die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter das Geschenk wahr: "Ich war total begeistert und finde es einfach großartig. Wir haben erst einmal mit einem alkoholfreien Sekt angestoßen."

Als Heike Seifert-Richter von der Spende erfährt, fließen bei ihr die Tränen. Sie ist Gast im Hospiz und verbringt den letzten Abschnitt ihres Lebens in der Stätte, die insgesamt Platz für zwölf Schwerkranke bietet: "Ich wusste gar nicht, dass es noch solche Menschen gibt, die hier an uns denken. Die darauf bedacht sind, dass man uns den letzten Weg vielleicht erleichtert." Wie die Mitarbeiter auch wolle sie dem Unbekannten von Herzen danken, auch wenn er sich möglicherweise nie zeigen werde.

Nicht die erste Spende dieser Art


Darum sei auch eine Diskussion darüber entbrannt, wer der Wohltäter sein könnte. Denn er habe nicht zum ersten Mal eine "Wundertüte" in der Region Braunschweig verteilt. Vor einem Jahr habe ein Hospiz in Wolfsburg die gleiche Summe über die dortige Lokalpresse zugestellt bekommen. Und auch in den Jahren davor durften sich Kirchen, Kindergärten und andere karitative Institutionen über Geldgeschenke mit ähnlicher Handschrift freuen. Wer der Spender ist, werde vermutlich dennoch für immer unklar bleiben. "Alle, die den Text gelesen haben, sagen, dass auf der einen Seite die enorme Summe steht und auf der anderen Seite das große Dankeschön, dass wir diese Arbeit leisten. Das ist für die Menschen hier im Hospiz unendlich viel wert", so Gottsand abschließend.


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