Falsche Polizisten: Bankmitarbeiterin vereitelt Betrug

Ein Senior wollte eine hohe Geldsumme abheben.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay/Archiv

Isenbüttel. Am Dienstagnachmittag erschien ein 93-Jähriger in einer Bankfiliale in Isenbüttel, um sich einen horrenden Geldbetrag auszahlen zu lassen. In der Region ist das der vierte solcher Betrugsfälle innerhalb einer Woche.


Eine aufmerksame Bankmitarbeiterin wurde daraufhin skeptisch und fragte den Rentner, wofür er das Geld denn benötige. Den Grund wollte er jedoch nicht bekannt geben, da es ihm die Polizei untersagt habe. Da klingelten sofort alle Alarmglocken der 59-jährigen Bankmitarbeiterin. Sie informierte die Polizei Meine, da sie einen Betrugsversuch zum Nachteil des 93-Jährigen witterte. Die hinzugezogene Polizei nahm den Sachverhalt vor Ort auf. Dabei stellte sich schneller heraus, dass der 93-Jährige auf die Masche "falsche Polizeibeamte" hereingefallen war.
Die Polizei Gifhorn bedankt sich für das beherzte Eingreifen der 59-Jährigen. Dank der Bankmitarbeiterin konnte der 93-Jähriger vor diesem Betrugsversuch bewahrt werden.

Tipps von der Polizei



Da sich in den letzten Tagen Betrugsmaschen wie "Falsche Polizeibeamte" in Kombination mit dem "Enkeltrick" häufen, richtet Polizeioberkommissar Klaus Ahne vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Gifhorn ein paar wichtige Hinweise an alle Leser:

Die Täter rufen meist bei älteren und alleinlebenden Menschen an, geben sich überwiegend als Polizeibeamte aus und gaukeln vor, dass ein Angehöriger, Nachbar oder guter Bekannter einen schweren Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe und somit in Haft genommen würde. Gegen Zahlung einer hohen Kautionssumme würde der Unfallverursacher wieder freigelassen. In abgewandelter Form rufen vermeintliche Angehörige selbst an, um die Summe zur Freilassung einzufordern. Überwiegend bleiben die Taten im Versuchsstadium stecken, aber es werden immer wieder Bargeldbeträge im fünf- bis sechsstelligen Eurobereich abgehoben und wenig später an die Betrüger übergeben.
Wir möchten verhindern, dass ihre Hilfsbereitschaft von skrupellosen Tätergruppen ausgenutzt wird und Sie um ihre Ersparnisse gebracht werden. Damit Sie nicht zum Opfer werden, sollten Sie folgende Tipps beachten und an ihre Bekannten, Freunde, Familienangehörigen oder Nachbarn weitergeben:

1.) Die "echte" Polizei fordert Sie niemals auf, Banküberweisungen oder Bargeldabhebungen durchzuführen.

2.) Seien Sie misstrauisch. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Sie haben immer Zeit für eine Rücksprache mit Angehörigen und Vertrauenspersonen!

3.) Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!

4.) Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamter aus und fragt nach ihren finanziellen Verhältnissen? - Auflegen

5.) Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Fragen Sie ggf. nach dem Ausweis. Halten Sie im Zweifel telefonisch Rücksprache mit der entsendenden Behörde.

6.) Polizisten in ziviler Kleidung weisen sich mit einem Dienstausweis aus und haben Verständnis dafür, dass man bei der Polizeizentrale nachfragt. Suchen Sie selber die Telefonnummer der Polizei heraus.

7.) Die Polizei ruft niemals unter 110 an. Legen Sie selbst auf und wählen Sie für Nachfragen selbst die 110.

Die Betrügereien häufen sich in unserer Region



Just heute berichteten wir über einen Fall in Wolfenbüttel, bei dem es glücklicherweise zu keinem Schaden durch den Betrug kam (regionalHeute.de berichtete). In einem anderen Fall aus Braunschweig kam es zu einem fünfstelligen finanziellen Schaden. In jenem Fall wurde dem betroffenen Seniorenpaar vorgemacht, dass es auf einer Liste von Dieben stünde und es deshalb seine Wertgegenstände der Polizei überlassen sollte. Auch das ist kein Vorgehen der Polizei, sondern eine perfide Betrugsmasche (regionalHeute.de berichtete).




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