Koalition fordert Neubesetzung der Systemadministratoren-Stellen an Berufsbildenden Schulen

Die SPD-Fraktion in Gifhorn initiierte nun den Antrag, die Stellen unmittelbar wieder zu besetzen.

SPD-Landtagsabgeordneter Tobias Heilmann.
SPD-Landtagsabgeordneter Tobias Heilmann. | Foto: Archiv

Gifhorn. Mit Unverständnis reagiere die SPD-Fraktion einer Mitteilung zufolge auf den Plan der Verwaltung, die zum Sommer frei werdenden Stellen der Systemadministratoren an den BBS 1 und 2 nicht umgehend zu besetzen, sondern damit bis zum Schuljahr 2022/23 zu warten.


„Die Digitalisierung der Schulen darf keine Worthülse bleiben, sondern muss endlich zur Chefsache werden. Daher fordern wir, die vakant werdenden Posten sofort wieder zu besetzen, denn die Systemadministratoren schaffen überhaupt erst die Rahmenbedingungen dafür, digitale Angebote an den Schulen zu machen“, sagt Tobias Heilmann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Daher initiierte die SPD-Fraktion nun den Antrag, die Stellen unmittelbar wieder zu besetzen.

Aktuell seien laut SPD die Systemadministratoren dafür zuständig, die Endgeräte an den Schulen einzurichten und zu verwalten, damit EDV-Unterricht stattfinden kann. Außerdem kümmern sie sich um die generelle Hardwareverwaltung sowie Vertrags- und Lizenzverwaltung. Die bisher zuständigen Personen orientieren sich beruflich um, ihre Stellen sollen laut Verwaltung erst nach einem Jahr, zum Schuljahresbeginn 2022/23 besetzt werden. Der von der SPD initiierte und jüngst gestellte Antrag der Koalitionsparteien SPD, CDU, ULG und FDP fordert die unmittelbare Neubesetzung. Unterstützung gibt es von Carsten Melchert, Schulleiter der BBS 2 in Gifhorn.

„Dieser Schritt ist dringend erforderlich und für einen reibungslosen Schulbetrieb mehr als notwendig“, unterstreicht Melchert, der eine aufwendige digitale Infrastruktur aktuell aus Bordmitteln administriert. „Diese eingebrachten Ressourcen fehlen dann woanders und in letzter Konsequenz geht es dann auf Kosten der Unterrichtsversorgung.“

Melchert unterstreicht, dass er sich bei der Beschaffung von Hardware durch den Schulträger gut unterstützt sieht. Jedoch hat die Umsetzung der Kultusministerkonferenz Vorgaben und der Einzug der Digitalisierung in alle Berufsfelder und in den alltäglichen Unterricht im Hinblick auf die Hardware solche Ausmaße erreicht, „dass diese riesige Menge an Hardware nicht mehr nebenbei gewartet werden kann. Das Thema Industrie bzw. Handwerk 4.0 wird dieses Problem an beiden berufsbildenden Schulen verstärken. Daher muss dieses Thema parteiübergreifend aufgegriffen und angegangen werden“, so Melchert.

Auch die Kreishandwerkerschaft spricht sich dafür aus, hier keine Zeit verstreichen zu lassen, sondern diese wichtige Arbeit nahtlos fortzuführen. „Als Kreishandwerkerschaft werden wir von unseren Innungsbetrieben auch auf Probleme bei dem schulischen Teil der Berufsausbildung angesprochen. Ein Dauerbrenner war und ist dabei immer wieder der Stand der Digitalisierung. Die Ausstattung der Berufsschulen sowohl mit Hard- als auch Software hat sich in den letzten Jahren zwar gut entwickelt, doch funktioniert das Ganze nur so gut, wie es auch von fachkundigen Personen betreut wird. Deshalb plädieren auch wir dafür, die Stellen der Systemadministratoren so schnell wie möglich zu besetzen“, sagt Manfred Lippick, Vorstand der Kreishandwerkerschaft Region Braunschweig-Gifhorn

Die SPD hofft, dass die Worte aus der Praxis Gehör in der Verwaltung finden und die Stellen unmittelbar besetzt werden, zur Not aus der Stellenreserve. „Hier darf auf keinen Fall gezögert werden. Die Unterrichtsbedingungen waren durch die Pandemie ohnehin stark eingeschränkt. Wenn dieses Thema nun ein Jahr brach liegt, drohen einige Schülerinnen und Schüler den Anschluss zu verlieren. Es darf aber niemand abgehängt werden. Verwaltung und Landrat müssen hier auf die Expertise vor Ort hören. Es genügt nicht, einfach ein paar Ipads auszuliefern. Diese müssen mit Fachkenntnis verwaltet werden und dazu braucht es die Stellen im kommenden Schuljahr. Alles andere ist nicht zu vermitteln“, stellt Heilmann fest.“


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