Corona-Ausbruch in Harzburger Rehaklinik: 28 Personen infiziert

Am gestrigen Donnerstag wurden seitens des Landkreises zunächst acht Fälle bestätigt. Nun ist klar, dass es deutlich mehr sind.

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(Symbolbild)
(Symbolbild) | Foto: Marvin König

Goslar. Wie der Landkreis Goslar am gestrigen Donnerstag mitteilte, kam es in der Herzog-Julius-Klinik in Bad Harzburg zunächst zu acht bestätigten Corona-Fällen. Wie die Trägergesellschaft Michels Kliniken auf Anfrage mitteilt, sind nach Auswertung eines großangelegten Tests sogar 14 Patienten und 14 Mitarbeiter betroffen. Da sich die Infektionskette nicht mehr einwandfrei zurückverfolgen lasse, habe man umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen.


Die Betroffenen befinden sich nach übereinstimmenden Berichten des Landkreises und des Klinikträgers unter Quarantäne und werden, so der Träger, "unter höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen professionell betreut." Ein schwerer Krankheitsverlauf zeichne sich glücklicherweise bei keinem Betroffenen ab. Aktuell befinden sich 70 Patienten in der Herzog-Julius-Klinik.

Nach dem bekannt werden der ersten Fälle habe die Klinik umgehend in engster Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Testungen aller Patienten und Mitarbeiter vorgenommen. "Das hat uns frühzeitig Erkenntnisse gebracht, die ohne diese Entscheidung möglicherweise verborgen geblieben wären", erläutert die Klinik ihren Schritt. Doch auch die großflächigen Tests hätten laut den Michels Kliniken keinen Aufschluss über den Ursprung der Infektion in der Bad Harzburger Reha-Klinik gebracht: "Leider lässt sich gegenwärtig nicht nachvollziehen, wie es zu einer Infektion kommen konnte – die Möglichkeiten sind vielfältig. Alle Mitarbeiter, auch negativ getestetes Personal, führt nunmehr Symptom-Tagebücher, die ärztlich überprüft und ausgewertet werden. Positiv getestete Mitarbeiter befinden sich bis auf Weiteres für die Dauer von mindestens zwei Wochen in häuslicher Quarantäne und sind daher nicht im Klinikbetrieb involviert." Weiterhin sei für die Herzog-Julius-Klinik ein Aufnahmestopp verhängt worden.

Klinik war gut vorbereitet


Trotz der Lieferengpässe sei die Klinik gut mit Schutzausrüstung versorgt. Die Klinik dazu: "Wir konnten zur Sicherheit unserer Mitarbeiter in den vergangenen Wochen trotz Lieferengpässen unsere Schutzausrüstungen erheblich weiter ausbauen und setzen diese Materialien nicht erst seit Bekanntwerden von Betroffenen in unserer Klinik unter sorgfältiger Einhaltung des erhöhten Hygieneschutzes ein, um weitere Infektionen zu vermeiden." Auch die Mitarbeiter sehe der Träger gut auf die aktuelle Lage vorbereitet: "Unsere Mitarbeiter waren bereits im Vorfeld sensibilisiert und professionell zum Thema Corona geschult worden. Es sind klare Regeln zum Umgang mit einem möglichen Ausbruch in unseren Kliniken ausgearbeitet und kommuniziert worden, außerdem gab es bereits seit 15. März einen Besucherstopp in unseren Kliniken."

Die von der Herzog-Julius-Klinik entfernt liegende Barbarossaklinik, die in ihrer Trägerschaft ebenfalls den Michels Kliniken untersteht, arbeite aktuell völlig autark und räumlich getrennt. Ziel des Trägers sei es, die Ansteckungsgefahren zu minimieren und Patienten der neurologischen Rehabilitation weiterhin zur Entlastung der Akutkrankenhäuser aufnehmen zu können. "Dazu wurden außerdem streng reglementierte Wegekonzepte ausgearbeitet, damit sich die Wege von Mitarbeitern oder Patienten untereinander nicht kreuzen können", erläutert die Klinik ihre Maßnahmen.

Eine noch nie gekannte Lage


Die Beantwortung der Anfrage von regionalHeute.de durch die Michels Kliniken beinhaltete abschließend ein Dankeswort des Trägers an die Belegschaft und die Patienten, welches wir im Folgenden unkommentiert und ungekürzt veröffentlichen:

Gerade in diesen schweren Zeiten hält unsere Belegschaft zusammen. Ärzte, Mitarbeiter der Pflege und Therapie, aber auch Servicekräfte und viele weitere helfende Hände aller Berufsgruppen leisten eine unvorstellbar wertvolle Arbeit in dieser noch nie gekannten Lage – nicht nur für unsere Rehabilitationskliniken in Bad Harzburg, sondern für die Gesellschaft. Sie alle sind mit ganzem Herzen, mit Sachverstand, Fachwissen und Hingabe im Einsatz. Dabei bewahren Sie Besonnenheit. Unter all diesen Gegebenheiten gebühren Ihnen unser größter Respekt und unser herzlichster Dank. Dieser für uns alle neuen Situation, die täglich neu herausfordernd ist, begegnen wir gemeinsam, um die schwierige Lage zu lösen. Vor dieser Situation stehen gegenwärtig bundesweit alle Einrichtungen der Gesundheitsbranche. Wir möchten in diesem Kontext darum herzlichst bitten, der Lage mit Besonnenheit statt Panik zu begegnen und uns sowie alle anderen Kollegen in der Gesundheitsbranche dabei zu unterstützen, Menschen weiterhin helfen zu können.




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