Kein Notarzt mehr in Goslar - Landkreis strukturiert Rettungsdienst um

Zu den Umstrukturierungsplänen gehört auch eine völlig neue Rettungswache in Langelsheim.

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(Symbolbild)
(Symbolbild) | Foto: Rudolf Karliczek

Goslar. Der Landkreis Goslar strukturiert den Rettungsdienst um. Dazu gehören auch die Notarztstandorte. Diese befanden sich bislang in Goslar, Seesen und Bad Harzburg. Während Bad Harzburg seine Rettungswache behält, werden die Wachen Seesen und Goslar verlegt - und zwar nach Clausthal-Zellerfeld und Langelsheim. Der Landkreis verspricht sich mit diesem Vorgehen eine Verbesserung der flächendeckenden notärztlichen Versorgung, wie aus einer Antwort des Landkreises an unsere Online-Zeitung hervorgeht.


Der Landkreis hat als Träger des Rettungsdienstes ein Gutachten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des eigenen Rettungsdienstes beauftragt. Bestandteil dieser Untersuchung war auch die Vorhaltung und räumliche Verteilung der Fahrzeuge und Rettungswachen. Die Ergebnisse des Gutachters seien mit den Krankenkassen abgestimmt worden und schließlich in einen neuen Bedarfsplan für den hiesigen Rettungsdienst gegossen. Dieser neue Bedarfsplan wurde am 14. Dezember vom Kreistag des Landkreises Goslar beschlossen. Zu den Verbesserungen gehört auch die sogenannte "Vorhaltung" der Fahrzeuge im Rettungsdienst, die um ganze 18,5 Prozent erhöht werden soll. Dadurch werden die Bereitschaftszeiten der jeweiligen Rettungswachen erhöht, wodurch im Zweifel schneller Hilfe eintrifft.

Neue Rettungswache in Langelsheim


Derzeit gibt es fünf Rettungswachen im Landkreis Goslar. An drei davon sind Notärzte stationiert. Die Auswahl dieser Standorte sei nicht nach dem Kriterium einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung erfolgt. Da die Fahrzeuge mit in den Kliniken angestellten Ärzten besetzt wurden, standen diese bislang an den Klinikstandorten. Durch das Bedarfsgutachten sei aber deutlich geworden, dass im Bereich des Oberharzes ein Verbesserungspotenzial bestehe. Für eine höhere Flexibilität beim Standort sind die Notärzte künftig nicht mehr bei den Kliniken, sondern direkt beim Rettungsdienst angestellt und arbeiten von den Rettungswachen in Bad Harzburg, Clausthal-Zellerfeld und der neu zu errichtenden Wache in Langelsheim aus. In Langelsheim soll außerdem ein weiterer Rettungswagen stationiert werden.

"Abzug kann gefahrlos in Kauf genommen werden"


"Der Abzug in den Städten Goslar und Seesen kann gefahrlos in Kauf genommen werden. In Goslar kann die Versorgung aus den Standorten Bad Harzburg und Langelsheim erfolgen. Für Seesen besteht bereits eine Vereinbarung mit dem Nachbarlandkreis Northeim über die Versorgung mit dem dort in Bad Gandersheim stationiertem Notarzteinsatzfahrzeug, welches hierfür auch über ausreichende Vakanzen verfügt. Darüber hinaus kann hier das künftig in Langelsheim stationierte Fahrzeug eingesetzt werden", erklärt der Landkreis auf Anfrage von regionalHeute.de. Durch die Stationierung eines Notarztes in Clausthal-Zellerfeld könnten im Oberharz deutliche Verbesserungen bei der Notarztversorgung erzielt werden.

Rettungswache Langelsheim frühestens 2022 fertig


Die umfangreichen Veränderungen im Rettungsdienst werden nach Angaben des Landkreises im Laufe dieses Jahres in mehreren Stufen erfolgen. Letzter Schritt sei die Inbetriebnahme der neuen Rettungswache in Langelsheim. Da diese erst noch gebaut werden müsse, werde dies frühestens im Jahr 2022 erfolgen. Somit werde die Verlegung des Notarzteinsatzfahrzeuges von Goslar nach Langelsheim in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr erfolgen.


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