Landkreis Goslar. Wie berichtet, gibt es jetzt erste Erkenntnisse zu dem im Mai 2024 bei Clausthal-Zellerfeld gefundenen menschlichen Schädel. Die verstorbene Person war männlich, und der Todeszeitpunkt liegt nicht länger als fünf Jahre zurück. Dabei kommt einem natürlich sofort einer der spektakulärsten Kriminalfälle der letzten Jahre in den Sinn, der nicht nur den Landkreis Goslar beschäftigt hat, sondern bundesweit für Aufsehen sorgte: Der Fall Karsten Manczak.
Der sogenannte "Mord ohne Leiche" gilt als besonders, weil ein zur Tatzeit 50-jähriger Bundespolizist wegen Mordes verurteilt wurde, obwohl vom mutmaßlichen Opfer bislang jede Spur fehlt.
2021 spurlos verschwunden
Der damals 51-jährige Karsten Manczak war im April 2021 spurlos aus seinem Haus im Liebenburger Ortsteil Groß Döhren verschwunden. Recht schnell war den Ermittlungsbehörden klar, dass der Vermisste einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein muss. Und auch einen Verdächtigen hatte man schnell zur Hand: den besten Freund des mutmaßlichen Opfers, der Manczak umgebracht haben soll, weil er mit dessen Frau zusammenleben wollte.
Auch wenn nie eine Leiche gefunden wurde, klagte die Staatsanwaltschaft den Verdächtigen wegen Mordes an. Das Landgericht Braunschweig verurteilte ihn zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Knapp ein Jahr später wurde das Urteil rechtskräftig. Doch die Suche nach Karsten Manczak ging weiter und dauert noch immer an.
Die Suche geht weiter
Kann nun der vor einem Jahr im Harz gefundene männliche Schädel endlich Gewissheit geben? Der Zeitpunkt des Todes würde passen. Die Antwort lautet dennoch "nein". Auf Nachfrage teilt die Polizei Goslar mit, dass man hier die Übereinstimmung der DNA natürlich als erstes geprüft habe. "Dass es sich um Karsten Manczak handelt, können wir ausschließen", so Polizeisprecher Thorsten Ehlers. Die Suche geht also weiter.