Heute ist Freitag der 13. - Unglückstag oder Aberglaube?

Laut der Gothaer-Versicherung gibt es einen viel gefährlicheren Tag - und den sogar jede Woche!

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Freitag der 13. weckt bei vielen ungute Gefühle. Warum, ist ungeklärt.
Freitag der 13. weckt bei vielen ungute Gefühle. Warum, ist ungeklärt. | Foto: Marvin König

Region. Fast in jedem Jahr fällt ein Freitag auf den 13. Insofern nichts Ungewöhnliches, doch beschleicht den ein oder anderen ein ungutes Gefühl beim Anblick dieses Datums. Völlig unbegründet? Ja, sagt die Gothaer-Versicherung und sieht - zumindest für das Jahr 2020 - in der Zahl 13 sogar etwas Positives.


Die Zahl 13 hat seit jeher ein schlechtes Image. Doch der ominöse Freitag, der 13. ist besser als sein Ruf: So wurden an beiden Freitagen, die im vergangenen Jahr auf einen 13. fielen, mit 442 Schäden im November und 444 im März eher weniger als mehr Schadenfälle verzeichnet. Montage kamen in den letzten Jahren übrigens deutlich schlechter weg: „Mit durchschnittlich 588 Schäden an Montagen 2020 und 706 Schäden im Jahr 2019 sollten sich abergläubische Mitmenschen eher über das Gefahrenpotenzial des traditionell schadenstarken Wochenstarts Gedanken machen“, rät Tobias Eichholz vom Gothaer Schaden-Controlling.

Naturkatastrophen scheren sich nicht um Wochentage


Einen deutlich stärkeren Einfluss auf das Schadenaufkommen haben Ereignisse wie die teils verheerenden Unwetter vor allem im Juli dieses Jahres. „Während wir sonst bei klassischen Unwettern zwischen 1.000 und knapp 3.000 Schadenfällen pro Unwetterereignis verzeichnen, wurden im Zuge der Hochwasserkatastrophe durch das Sturmtief Bernd bislang rund 6.829 Schäden gemeldet“, erläutert Tobias Eichholz.

Wenn man von außergewöhnlichen Wetterereignissen absieht, belaufe sich das gemeldete Schadenaufkommen von Privatkunden auf durchschnittlich rund 500 und 600 Schäden täglich. „Dazu gehören vor allem Sachschäden, Autounfälle sowie Haftpflichtschäden“, fasst Eichholz zusammen. Für 2021 gilt dennoch zumindest in einer Hinsicht Entwarnung: Ein Freitag, der 13. kommt in diesem Jahr nicht noch mal wieder.

Die 13, das Teufelsdutzend


Wo der Glaube daran herkommt, dass Freitag, der 13. großes Unglück bedeute, ist ungeklärt. Hier spielen viele Faktoren zusammen - die Zahl 13 wurde im Mittelalter auch das Teufelsdutzend genannt. Der Todestag Christi (angeblich) auf einen Freitag. An einem Freitag, den 13. wurden im Jahr 1307 durch König Philipp IV. alle Mitglieder des Tempelritter-Ordens eingesperrt, gefoltert und getötet. Auch in der Moderne gibt es Beispiele - der Börsencrash im Jahr 1929 nahm seinen Lauf zwar eigentlich schon an einem Donnerstag, ging aber als "Schwarzer Freitag" in die Geschichte ein. Das war übrigens der 13. Mai. Gruselig? Überhaupt nicht.

Ein Tag wie jeder andere


Letzten Endes fällt jeder Wochentag irgendwann einmal auf ein bestimmtes Datum - analysiert man diese dann nach historischen Unglücken, zeigt sich ein ähnliches Muster. Am 14. April 1912 kollidierte die Titanic mit einem Eisberg. Am 14. April 1958 fiel der sowjetische Satellit Sputnik 2 vom Himmel. Mit ihm die Hündin Laika, das erste Lebewesen im All. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Hündin bereits den Aufstieg nicht überlebt hat. Am 14. April 1865 wird US-Präsident Abraham Lincoln erschossen. Was verdeutlichen diese Zahlen? Einen Aberglauben. Das Unglück ist statistisch gesehen an diesem Tag nicht häufiger als an anderen Tagen. Dennoch scheint er so tief in uns verwurzelt zu sein, dass viele Hotels gar auf ein 13. Stockwerk oder ein Zimmer Nr. 13 verzichten. Eigentlich besteht in unserer modernen, aufgeklärten Welt aber kein Grund zur Sorge. Schließlich sind wir so aufgeklärt, dass die Angst vor Freitag, dem 13. einen eigenen Namen hat: Triskaidekaphobie.


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