Heute: NDR veröffentlicht "Hitler Tagebücher"

In einer kommentierten Fassung werden die skandalträchtigen Schriften nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. 1983 berichtete das Nachrichtenmagazin Stern über die "Hitler Tagebücher". Noch während das Bundeskriminalamtes (BKA) die Echtheit der gefundenen Schriften prüfte, veröffentliche das Magazin bereits erste Berichte und sprach davon, dass die Geschichte des Zweiten Weltkrieges neu gedacht werden müsse. Ein riesiger Skandal, denn nur kurze Zeit später kam das BKA zu dem Schluss: alles Fälschung.



Verantwortlich dafür war der Kunstfälscher Konrad Kujau. Medial wurde der Fall vielfach aufgegriffen, unter anderem in dem bekannten Film Schtonk! von 1992. Der Öffentlichkeit zugänglich machte der Stern die Bücher allerdings nicht. Wie der Norddeutscher Rundfunk berichtet, sei man nun allerdings an eine Kopie der 60 Bände gekommen. Die gefälschte Handschrift Hitlers wurde daraufhin für weitere Recherchen mittels Künstlicher Intelligenz lesbar gemacht.

Holocaustleugnung und Verharmlosung


Die Auswertung des Textes sei selbst ebenso skandalös wie die Fälschung selbst. Ein verharmloster Hitler wird präsentiert, der die fatale Ideologie des NS-Regimes verharmlose, ja sogar den Holocaust selbst relativiere oder leugne - so das Ergebnis der Recherche. Mit welchem Zweck diese Zeilen zu Papier gebracht wurden, ließe sich schwer nachvollziehen, gepaart mit der Aussage des Sterns über die Notwendigkeit, die Geschichte neu zu denken, könnte hier allerdings ein gefährlicher Zusammenhang entstehen.

Wie der NDR berichtet, habe sich der Stern auf Anfrage nicht zu den neuen Recherchen des NDR geäußert: "Man betont lediglich, dass man die Originale der Tagebücher nie für die Öffentlichkeit freigegeben habe, um 'Missbrauch zu verhindern'." Eigentlich hatte der Stern 2013 angekündigt, die Originale dem Bundesarchiv zur Verfügung zu stellen. Dies sei bis heute aber nicht geschehen.

Hitlers Tagebücher online


Der NDR will dies nun ändern und plant die Veröffentlichung der gefälschten Hitler Tagebücher. Dies erfolge allerdings editiert und kommentiert. So soll der historische Kontext nicht verfälscht werden.

Einsehbar sein sollen die Tagebücher von Hitler ab dem heutigen 23. Februar um 18 Uhr auf: ndr.de/hitlertagebuecher


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