Mehr Gemüse, weniger Fleisch: Uni-Mensen bekommen neue Gerichte

Fleischkonsumenten, 49 Prozent der Kundschaft, müssen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Martin Laumeyer

Region. Das Studentenwerk OstNiedersachsen hat bekannt gegeben, die Mensen nachhaltiger aufstellen zu wollen. Das geht aus dessen Internetpräsenz hervor. Bisher seien Veränderungen schrittweise umgesetzt worden, wobei sich an den Bedürfnissen der Studenten und dem sozialen Auftrag orientiert worden sei, preisgünstiges Essen für alle Studenten anzubieten. "Wir sind mittlerweile davon überzeugt, dass größere Schritte notwendig sind, um einen nachhaltigen Beitrag zu leisten", so das Studentenwerk auf seiner Internetseite. Dafür wurden Punkte definiert, wie das Angebot der Mensen innerhalb des Jahres 2022 neu ausgerichtet werden soll.


In Zukunft sollen demnach vegetarisches und veganes Essen die Regel sowie Fleisch zur Ausnahme werden. Dieses solle aus ökologischer oder artgerechter Tierhaltung stammen. "Beim Einkauf des Fischs werden wir uns weiter nach dem Fischratgeber des WWF richten. Auch ansonsten werden wir die bereits bestehenden Menülinien wie das Klimaessen und Standards wie TransFair-Kaffee in Bioqualität beibehalten", so das Studentenwerk weiter. Beim Einkauf der weiteren Zutaten sei darüber hinaus Regionalität und Saisonalität wichtig. Diese Kriterien müssten jedoch in Relation zu den Anforderungen an eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung gesetzt werden.


Angemessene Preise seien angestrebt. Doch dort, wo sich Kosten erhöhen, müsse dies an die Kunden weitergeben werden. So würden Fleischgerichte teurer werden und Fleischkonsumenten, 49 Prozent der Kunden, müssten tiefer in die Tasche greifen. Mindestens ein günstiges Essen werde es aber weiterhin geben, was in der Regel jedoch vegetarisch oder vegan sei. "Essen, das im Müll landet, ist nicht nachhaltig. Wir setzen konsequent auf Komponenten, die wir während des Betriebs laufend in kleinen Mengen nachproduzieren. So stellen wir sicher, dass es am Ende des Tages kaum Reste gibt", erklärt das Studentenwerk weiter. Dort wo dies möglich sei, würden daher verschiedene Portionsgrößen angeboten werden.

Die Umstrukturierung benötigt Zeit


"Wir haben mit den Menülinien Mensa Vital und Klimaessen schon eine erhebliche Anzahl von Gerichten entwickelt, die mit einem hohen vegetarischen Anteil eine ausgewogene Ernährung ermöglichen", heißt es auf der Internetseite weiter. Die Rezepte des Klimaessens berücksichtigten darüber hinaus bereits den Nachhaltigkeitsaspekt, bei den anderen könne dieser weiter forciert werden. Es müssten aber nicht nur Rezepturen neu entwickelt werden, sondern auch viele Prozesse neu strukturiert und organisiert sowie Gespräche mit Lieferanten und Dienstleistern geführt werden. Das gehe nicht von heute auf morgen, weshalb die Umstrukturierung erst 2022 vonstattengehen solle. Das Klimaessen ist nur eine Menülinie von mehreren. Allerdings seien die Kriterien hier besonders streng und damit ein Essen unter diesem Namen laufen kann, müsse es neun Grundsätze erfüllen, die auf dieser Webseite nachzulesen sind.


"Da wir noch am Anfang sind, müssen wir uns die weiteren Schritte erst erarbeiten. Dabei werden sämtliche Prozesse angeschaut. Die Neuausrichtung gilt für alle Mensen des Studentenwerks gleichermaßen", erklärt Christiane Thoroe, Pressesprecherin des Studentenwerks OstNiedersachsen auf Nachfrage von regionalHeute.de. Diese sollen dann den Betriebsleitern zur Verfügung stehen, die entscheiden, welche Gerichte zu ihrer Mensa und zu ihrer Zielgruppe passen. Das Angebot variiere daher je nach Standort und Nachfrage der Studenten.


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