Missglückter Warntag: Wie viele Sirenen braucht Salzgitter?

Für eine flächendeckende Warnung der Bevölkerung in den Wohngebieten müsste die Stadt zusätzliche 20 Sirenen installieren.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Salzgitter. Am 10. September sollten bundesweit die Sirenen schrillen und die Bevölkerung auch auf anderen Kanälen probeweise gewarnt werden. Dies werden. Dies hatte das Ziel die Menschen auf einen eventuell eintretenden Katastrophenfall aufmerksam zu machen. Schon im Vorfeld der Übung stand fest: Nicht überall werden die Sirenen zu hören sein. In Salzgitter war unter anderem auch das bloße Fehlen von solchen dafür verantwortlich, dass eine flächendeckende Warnung nicht gegeben war. Mit den vorhandenen Sirenen könne momentan lediglich 35 Prozent der Bevölkerung an ihrem Wohnort über Sirenen gewarnt werden, wie aus einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der CDU-Ratsfraktion hervorgeht.



Die 35 vorhandenen Sirenen befinden sich demnach in den kleineren Stadtteilen. In den Stadtteilen Bad, Lebenstedt, Lesse und Watenstedt gebe es derzeit überhaupt keine. Die SPD-Ortsratsfraktion der Ortschaft Süd hatte deswegen bereits in einem Antrag den Einbau einer Sirene in Salzgitter-Bad gefordert. So sei eine Sirene ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel, um die Bewohner vor Gefahren zu schützen. Andere Mittel könnten hingegen eine Warnung nicht effizient gewährleisten.

Auch die Verwaltung der Stadt Salzgitter sieht den Einsatz von Sirenen bei dem derzeitigen Stand der Technik als unverzichtbar an. Die Ansteuerung der Sirenen erfolge innerhalb des Stadtgebiets über ein eigenes redundantes Funknetz, welches gegenüber öffentlichen Netzen eine höhere Betriebssicherheit aufweise. Das vorhandene Sirenennetz werde demnach weiterbetrieben, wie es weiter heißt. Daneben befürwortet die Verwaltung jedoch auch die Nutzung von Warn-Apps, wie zum Beispiel NINA.

Hohe Kosten - Stadt strebt schrittweise Erweiterung an


Derzeit werde über eine Erweiterung des Sirenennetzes nachgedacht, um mehr Menschen erreichen zu können. 20 Sirenen müssten zusätzlich installiert werden, um eine flächendeckende Warnung der Bevölkerung in den Wohngebieten zu erreichen. Die Kosten für die Neuerrichtung einer Sirenenanlage würden je nach Rahmenbedingungen zwischen 10.000 und 15.000 Euro pro Standort liegen. Bei einer Planung neuer Sirenenstandorte seien neben dem gewünschten Wirkbereich auch bau- sowie immissionsschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.

Eine sofortige Anschaffung der Sirenen werde jedoch nicht angestrebt, vielmehr solle die Erweiterung des Sirenennetzes schrittweise erfolgen und werde aus den vorhandenen Haushaltsmitteln des Fachdienstes Feuerwehr gedeckt. Gerade vor dem Hintergrund der Haushaltslage der Stadt Salzgitter werde bei einer Erweiterung des Sirenennetzes für jede Sirene dessen Notwendigkeit überprüft. Der Warntag habe gezeigt, dass eine allumfassende, flächendeckende Sirenen-Infrastuktur nicht nötig erscheint, da die Bürger im Notfall hinreichend gewarnt werden können.


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