Serieneinbrecher geschnappt - Über 50 Einbrüche in der Region


Die Tresore wurden aus der Innerste geborgen. Fotos: Polizeiinspektionen Hameln-Pyrmont/Holzminden
Die Tresore wurden aus der Innerste geborgen. Fotos: Polizeiinspektionen Hameln-Pyrmont/Holzminden

Region. Nach monatelangen Ermittlungen wurden gestern zwei Serieneinbrecher gefasst, die für über 50 Einbrüche in Alten- und Pflegeheime in mehreren Städten verantwortlich sein sollen.


Ermittlern, unter anderem derPolizeiinspektionen Hameln-Pyrmont/Holzminden und Hildesheim, ist es am frühen Morgen des 25. Januars nach monatelanger akribischer Arbeit gelungen, eine überregionale Serie von Einbrüchen zu beenden.

Im Fokus der Ermittlungen stehen zwei Deutsche (51 und 54) aus Hildesheim. Beiden Männern wird vorgeworfen, in den Zuständigkeitsbereichen der Polizeidirektionen Göttingen und Braunschweig im Zeitraum von Juli 2016 bis zum 24. Januar über fünfzigmal in Alten- und Pflegeheime eingebrochen zu sein. Die Tatorte befanden sich in Hameln, Hildesheim, Bad Nenndorf, Springe, Peine, Braunschweig, Gifhorn, Salzgitter sowie Goslar.

Auf Alten- und Pflegeheime spezialisiert


Bei den letztgenannten handelte es sich um die am letzten Wochenende verübten Einbruchsdiebstähle in die Seniorenheime Dr.-Wilhelm-Kempe-Straße, Osterfeld und Frankenberger Plan und die Tagespflege in der Martin-Luther-Straße.

Der entstandene Gesamtschaden beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen insgesamt auf über 100.000 Euro.

In der Regel bohrten die Täter bei den angegriffenen Einrichtungen nachts Löcher in Fensterflügel und Terrassentüren oder hebelten sie auf, um so in die Verwaltungsräumlichkeiten einzudringen. Dort machten sie sich an Tresoren zu schaffen. In einigen Fällen wurden sogar ganze Tresore in aufwändiger, zum Teil schon dreister Art und Weise abtransportiert. Hierzu wurden im Einzelfall in Tatortnähe Hilfsmittel wie Holzlatten entwendet, um schwere Wertschränke über Hindernisse hinweg zu bugsieren. Die Tatverdächtigen ließen sich selbst dann nicht von der weiteren Tatausführung abhalten, wenn einmal ein sperriger Tresor mit einem lauten Knall zu Boden fiel.

Nachdem die Täter ihre Beutestücke dann abseits des Tatortes gewaltsam geöffnet hatten, wurden die Wertgelasse in Gewässern, beispielsweise in der Innerste bei Hildesheim versenkt. Hier konnten Taucher der Zentralen Polizeidirektion am 25. Januar mehrere Tresore, zum Teil noch mit für die Täter offensichtlich wertlosem Inhalt, vom Grund des Gewässers geborgen werden.

Die Schlinge zieht sich zu


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Nach ihren taten versenktet die Diebe die Überbleibsel ihrer Beute im Fluss. Foto:



In mühevoller Kleinarbeit gelang es den Ermittlern, die vor ihnen liegenden Puzzleteile zusammenzusetzen. Tatzusammenhänge zwischen den weit voneinander entfernt liegenden Tatorten wurden erkannt. Potenziell gefährdete Einrichtungen wurden informiert, das Personal sensibilisiert. Erste Indizien deuteten darauf hin, dass die Täter aus Hildesheim stammen. Ende Oktober gerieten die beiden Männer nachts schließlich in der Nähe eines Alten- und Pflegeheimes im Landkreis Hameln-Pyrmont in eine Polizeikontrolle. Die kontrollierenden Beamten waren über die Tatserie informiert und sammelten wertvolle Informationen für die weiteren Ermittlungen, so dass sich schließlich ein Gesamtbild ergab.

In der Nacht von Dienstag (24. Januar) auf Mittwoch (25. Januar) konnten die beiden Tatverdächtigen schließlich durch Spezialkräfte der Polizeiinspektion Hildesheim vorläufig festgenommen werden. Die Männer waren offenbar gerade auf dem Heimweg, nachdem sie in der Nacht eine weitere Tat im Bereich Peine verübt hatten. In dem von den Tätern benutzten Fahrzeug konnte zahlreiches Beweismaterial aufgefunden und sichergestellt werden.

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Die Polizeitaucher bei der Arbeit. Foto:



Nach der vorläufigen Festnahme folgten noch am Donnerstag diverse Durchsuchungs- und Beweissicherungsmaßnahmen. Die Auswertung der Spuren und sichergestellten Gegenstände wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Einer der Festgenommenen wird heute im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt. Die beiden Männer werden sich wegen gewerbsmäßigen Einbruchdiebstahls und anderer Delikte verantworten müssen.

"Ausschlaggebend für den Ermittlungserfolg war unter anderem die enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den sachbearbeitenden Dienststellen", betont EKHK Frank Beißer als Leiter des Fachkommissariats 2 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden.


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