SPD-Abgeordneter fordert Böllerverbot für Privatpersonen

Der stellvertretende gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion vertritt eine klare Meinung in der aktuellen Diskussion über ein Böllerverbot in Deutschland.

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In der Silvesternacht kam es zu Angriffen auf Einsatzkräfte. Jetzt steht abermals ein Böllerverbot zur Diskussion.
In der Silvesternacht kam es zu Angriffen auf Einsatzkräfte. Jetzt steht abermals ein Böllerverbot zur Diskussion. | Foto: Rudi Karliczek (Feuerwerk) / Werner Heise (Feuerwehrmann)

Region. Der Braunschweiger Bundestagsabgeordnete Dr. Christos Pantazis (SPD) spricht sich für ein grundsätzliches privates Böllerverbot zu Silvester aus. Das erklärte er auf Anfrage von regionalHeute.de.



Immer wieder gibt es vor und nach der Neujahrsfeierei den Ruf nach einem allgemeinen Feuerwerksverbot. Meistens steht dabei hörbar der Umweltschutz im Vordergrund. In diesem Jahr sind es allerdings die an einigen Orten aufgetretenen massiven Angriffe mit Knallkörpern auf Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei, die die Debatte befeuern.

Dr. Christos Pantazis (SPD).
Dr. Christos Pantazis (SPD). Foto: Thomas Stödter


Verbot schwer umsetzbar


"Grundsätzlich befürworte ich ein privates Böllerverbot aus Gründen des Umweltschutzes (Feinstaubbelastung), Kindes- und Tierwohls sowie aus medizinischen Gründen (schwerste bleibende Verletzungen bis hin zu Todesfolgen)", erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Christos Pantazis, der auch stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist. Und auch vor dem Hintergrund der alljährlichen und seiner Einschätzung nach zunehmenden Übergriffe auf Sicherheits- und Rettungskräfte in der Silvesternacht spricht er sich gegenüber regionalHeute.de für ein grundsätzliches privates Böllerverbot aus. Gleichwohl ihm bewusst sei, dass das schwer durchsetzbar sei.

"Um die negativen Aspekte des Feuerwerks zu verringern sowie die Gefahren des Missbrauchs zu senken und um die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die pyrotechnische Industrie abzufedern, sehe ich von öffentlicher Hand genehmigte und unter kontrollierten Bedingungen stattfindende Feuerwerke als einen möglichen Kompromiss an", so Pantazis. Ein Vorschlag, den auch seine Parteifreundin, die Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser, unterstützt. "Professionell ausgeführte Feuerwerke an geeigneten Stellen wären aus meiner Sicht eine gute und vernünftige Alternative. Es würde eine Menge Feinstaub eingespart, unsere Haus- und auch die Wildtiere würde entlastet und Brandgefahr und auch die Verletzungsgefahr würde extrem eingeschränkt. Außerdem wäre die Vermüllung unserer Umwelt damit begrenzt", erklärt sie gegenüber unserer Online-Zeitung.


FDP gegen generelles Verbot von Feuerwerkskörpern an Silvester


Doch mit dem Koalitionspartner FDP wird ein Verbot vermutlich nicht auszuhandeln sein. Die Braunschweiger FDP-Abgeordnete Anikó Glogowski-Merten sagt: "Ein verantwortungsvoller und besonnener Umgang mit Feuerwerk muss an Silvester im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften möglich bleiben. Es gibt nach bestehendem Recht bereits umfassende Möglichkeiten der Städte, Feuerwerkskörper zum Beispiel auf bestimmte Zonen zu begrenzen und damit teilweise zu verbieten. Der missbräuchliche Gebrauch gegen Einsatzkräfte der Polizei oder des Rettungsdienstes kann auch jetzt schon empfindliche Freiheitsstrafen nach sich ziehen. Als FDP-Fraktion sprechen wir uns daher gegen ein generelles Verbot von Feuerwerkskörpern an Silvester aus, da es unverhältnismäßig wäre."

Anikó Glogowski-Merten.
Anikó Glogowski-Merten. Foto: FDP



Die ausführlichen Antworten zum Thema Böllerverbot und auch was der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller dazu zu sagen hat, lesen Sie in unserem Artikel "Allgemeines Böllerverbot? Das sagen unsere Bundestagsabgeordneten".


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