Region. Der Komet Tsuchinshan-ATLAS, der erst 2023 entdeckt wurde, rast mit beeindruckender Geschwindigkeit auf die Erde zu und sorgt für Begeisterung bei Astronomiefans. Am 12. Oktober erreichte er seine erdnächste Position, rund 71 Millionen Kilometer entfernt. Jetzt haben Beobachter nur noch bis Ende Oktober die Chance, ihn zu sehen, bevor er sich für lange Zeit aus unserem Blickfeld verabschiedet. Einer unserer Fotografen hat das Himmelsereignis in der Region Braunschweig bereits festgehalten, und wir haben einige schöne Aufnahmen für unsere Leser vorbereitet – dazu gibt es hilfreiche Tipps, wie man den Kometen selbst am besten beobachten und fotografieren kann.
Einer unserer Fotografen hat uns beeindruckende Aufnahmen des Kometen zukommen lassen, die am 15. Oktober zwischen Cramme und Barum in Richtung Westen, grob in Richtung Lebenstedt, entstanden sind. Die Fotos wurden zwischen 19:30 und 20 Uhr geschossen und zeigen den Kometen in voller Pracht.
So findet man den Kometen
Der Komet ist am Abend nach wie vor am westlichen Horizont sichtbar. Die besten Chancen hat man in den frühen Abendstunden, etwa nach Sonnenuntergang, bis etwa 20 Uhr. Ein dunkler Ort abseits der Stadtlichter ist für die Beobachtung entscheidend, da der Komet ohne große Lichtverschmutzung leichter auszumachen ist. Falls die Sicht ohne Hilfsmittel schwierig sein sollte, lohnt es sich, ein Fernglas mitzunehmen, um den Schweif des Kometen im Detail zu erkennen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zudem die App Stellarium (Android / iOS) nutzen. Diese kostenlose App zeigt die Position von Sternen, Planeten und Kometen in Echtzeit und hilft, den Himmelskörper gezielt zu finden.
Tipps zur Kometenfotografie
Wer selbst versuchen möchten, den Kometen mit der Kamera festzuhalten, dem geben wir folgende Tipps:
- Man sollte ein Stativ verwenden, um verwacklungsfreie Aufnahmen zu machen.
- Eine lange Belichtungszeit kann Hilfreich sein, um mehr Licht einzufangen, besonders wenn der Komet nicht so hell erscheint.
- Ein lichtstarkes Objektiv (beispielsweise f/2.8 oder niedriger) kann ebenfalls helfen, bessere Bilder zu machen.
- Wer hat, der kann auch mit einem Weitwinkelobjektiv arbeiten, um sowohl den Kometen als auch den eindrucksvollen Sternenhimmel einzufangen.
Spannendes zum Kometen
Obwohl der Komet Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3) der Erde bis auf 71 Millionen Kilometer nahekommt und am Nachthimmel sichtbar ist, ist seine tatsächliche Größe relativ klein. Kometenkerne haben typischerweise Durchmesser zwischen wenigen hundert Metern und etwa 30 Kilometern. Für Tsuchinshan-ATLAS gibt es bislang keine genauen Angaben zur Kerngröße, aber er wird voraussichtlich einen Durchmesser von einigen Kilometern haben, ähnlich wie andere bekannte Kometen.
Was wir am Himmel sehen, ist nicht der Kern selbst, sondern die Koma (die leuchtende Gashülle, die den Kern umgibt) und der Schweif des Kometen. Diese können extrem groß werden und eine beachtliche visuelle Erscheinung entfalten. Der Schweif kann sich über mehrere Millionen Kilometer erstrecken, sodass der Komet trotz seiner weiten Entfernung gut sichtbar ist.
Die Größe des Kometen am Himmel ist also keine direkte Folge seiner physischen Größe, sondern hängt stark von der Reflexion des Sonnenlichts und der Größe des Schweifs ab, der durch das Verdampfen von Gas und Staub entsteht, wenn der Komet sich der Sonne nähert.
Auch wenn der Komet Tsuchinshan-ATLAS in kosmischen Maßstäben nahe an die Erde herankommt, besteht keinerlei Gefahr einer Kollision. Mit einer Entfernung von 71 Millionen Kilometern ist er weit genug entfernt, um sicher beobachtet zu werden. Kometen folgen in der Regel stabilen Bahnen, und es gibt keinen Grund zur Sorge, dass er der Erde zu nahe kommt. Es bleibt also ein faszinierendes Spektakel am Himmel – ganz ohne Risiko.
Doppeltes Himmels-Spektakel: Supermond am Donnerstag
Nicht nur der Komet sorgt derzeit für Spektakel am Himmel: Am Donnerstag (17. Oktober) erwartet uns zudem ein Supermond. Wer eh schon den Himmel beobachtet, der sollte sich auch dieses zweite Himmelsschauspiel nicht entgehen lassen.
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