Region. Wie berichtet, macht sich die CDU aktuell im Landtag stark dafür, das Thema "Wiederbelebung" als Pflichtteil in den Schulunterricht zu integrieren. In diesem Zuge hieß es, dass sich auch die Kultusministerin Julia Willie Hamburg zum dem Thema informiert hat. regionalHeute.de wollte vom Ministerium wissen, wie die aktuelle Situation in Niedersachsen aussieht. Werden Schüler bereits ausreichend auf den Ernstfall vorbereitet?
Wie das Kultusministerium mitteilte, habe in Niedersachsen die Schulung und Ausbildung für Kinder und Jugendliche zum Thema Erste Hilfe bereits eine lange Tradition. Dies impliziere auch entsprechende Maßnahmen des Wiederbelebungstrainings.
In den weiterführenden Schulen Niedersachsens würden bereits seit vielen Jahren bewährte Angebote zur Ersten-Hilfe-Ausbildung für Schüler ab der 7. Klasse realisiert. Die Ausbildung in der Ersten-Hilfe gehöre hier zu den Wahlangeboten für Schüler.
Freiwilliger Erste-Hilfe-Unterricht
Viele Schulen hätten das Angebot Erste-Hilfe auch im Rahmen ihres eigenen Schulprogramms implementiert. Hierzu bestehe das kostenfreie Beratungs- und Unterstützungsangebot durch die regionalen Beauftragten für Gesundheitsförderung und Prävention, die in den Regionalen Landesämter für Schule und Bildung tätig sind.
Darüber hinaus stünde den Schulen der spezialisierte Fachberater für Schulsanitätsdienst über das oben genannte Beratungs- und Unterstützungssystem der regionalen Landesämter für Schule und Bildung zur Verfügung. "In Niedersachsen werden jährlich zahlreiche Schüler nahezu aller Klassenstufen über Schulsanitätsdienste an Erste Hilfe herangeführt. Hierzu besteht seit vielen Jahren eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Schulen mit unterschiedlichen niedersächsischen Hilfsorganisationen", so das Kultusministerium. Betreut würden die Schulsanitätsdienste demnach von den ortsnahen Verbänden von DRK (63 Prozent), Malteser (17), JUH (13), ASB (6) und DLRG (1) [Zahlen gerundet].
Schulsanitäter "im Dienst"
Mit Stand April 2019 (aktueller Angaben würden noch nicht vorliegen) gab es an 453 Schulen in Niedersachsen Schulsanitätsdienste mit etwa 8.200 aktiven „Sanis“. Hinzu kämen Schüler, die nach ihrem Schulsanitätsdienst zwar aus dem Team ausgestiegen sind, aber weiterhin die Schule besuchen. Durch diese Personen erhöhe sich die Anzahl der Menschen vor Ort, die über Detailwissen und Fertigkeiten in diesem Bereich verfügen.
Das Land stelle allen Schulen unterstützend eine "Handreichung Schulsanitätsdienst" zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Empfehlungen zur Implementierung von Schulsanitätsdiensten zur Verfügung.
In Niedersachsen habe es sich langjährig bewährt, dass die Inhalte im außerunterrichtlichen Kontext angeboten werden. "Daher sind derzeit keine Überlegungen zur Integration in unterrichtlichen Kontext anzustellen", so teilte das Kultusministerium auf die Frage mit, ob eine feste Integration in den Unterricht aktuell als sinnvoll erachtet werde.
Es wird sich also zeigen müssen, wie der Landtag über den Vorstoß der CDU-Fraktion beraten wird und ob sich an dem bisherigen Vorgehen etwas ändern wird.
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