25 Jahre kleine bühne Wolfenbüttel: "Eine Perle in der Kulturlandschaft"

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Die kleine bühne Wolfenbüttel ließ am Dienstag die Korken knallen. Gebührend rührend wurde genau am Geburtstag das 25-jährige Bestehen des Laientheaters im Renaissancesaal des Schlosses gefeiert. So schön es ist, so erschreckend ist es auch, dass schon 25 Jahre seit der Gründung am 7. Januar 1989 vergangenen sind…

Erschreckend? Die Vorsitzende der kleinen bühne, Andrea Freier, umschreibt es charmanter. Aus der Sicht eines Menschen sei gewiss die Jugend vorüber, ganz anders sei es aber für einen Verein. Der habe sich längst etabliert und im Fall der Theatertruppe wisse diese genau, was ihre Gäste von ihr wollen. Das abgeschlossene viertel Jahrhundert ist, so Freier, ein Anlass den man stolz feiern kann. Mit dem Stück "brave Diebe" wurde am 11. März 1989 die erste Premiere gefeiert – im Oktober dieses Jahres wird es in neuer Inszenierung im Theatersaal des Schlosses gezeigt werden. Die damaligen Akteure hätten sich dies im Traum nicht vorgestellt…

Der Erfolg der kleinen bühne kommt aber nicht von Ungefähr. Die Nähe zum Publikum, die familiäre Atmosphäre und die Treue der Mitglieder aber auch des Publikums sind die elementaren Zutaten des Erfolgsrezepts. Man merkt den Akteuren auf (aber auch hinter) der Bühne den Spaß an. Verständlich also, dass von 14 Gründungsmitgliedern noch heute elf Männer und Frauen aktiv dabei sind. Andrea Freier blickte in ihrer Festrede nicht nur zurück, sondern hatte auch eine Vision: "Begeistern wir weiter das Publikum, erhalten wir uns die Spielfreude, dann sehen wir uns am 7. Januar 2039 zur nächsten Feier wieder."

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Klaus Dohnert überraschte mit einer kurzen Darbietung. Foto:



Bürgermeister Thomas Pink ist diese Zeitspanne, wie er in seinem Grußwort betonte, zu lang. "Feiern Sie ruhig in fünf Jahren wieder, denn Sie haben es sich verdient", meinte er. Die kleine bühne sei ein Erfolgsmodell. Zu verdanken sei dies dem stets engagierten Ensemble, bestehend aus Wolfenbüttelern, die nicht nur in diesem Verein aktiv, sondern in der gesamten Stadt verankert seien. "Die kleine bühne ist eine Perle in unserer Kulturlandschaft", betonte Pink. Sie sei mehr als ein Laientheater. beweise Spielkunst mit hoher Professionalität. Kurz gesagt: 25 Jahre großartige Unterhaltung.


Leidenschaft in ihrem Handeln bescheinigte auch Michael Landauer vom Amateurtheaterverband Niedersachsen den Wolfenbüttelern. Rund 1000 Amateurbühnen gebe es in Niedersachsen. aber ein Laientheater, dass drei Inszenierungen in so einer hohen Qualität in einem Jahr auf die Beine stelle, dies sei nur hier zu finden. "Ihr macht alles richtig", lobte er. Und wenn man hier so weiter mache, dann könne man in 75 Jahren auch das 100-jährige Jubiläum feiern.

Norbert Rademacher, Präsident des Bundes Deutscher Amateur Theater, unterstrich das Amateur- und Profi-Theater gleich gestellt seien. Leidenschaft sei der Motor bei den Amateuren – zum Teil stünden ganze Generationen vor oder hinter der Bühne und sorgen für Begeisterung.

Klaus Bode gratulierte im Namen der passiven Mitglieder der kleinen bühne, Hans-Günter Gerhold im Namen der befreundeten Theatergruppe Salzgitter-Bad. Einen besonderen Rückblick hatte Klaus Dohnert in der Rolle des Vorhangaufziehers für die rund 135 geladenen Gäste parat. In Reimform ließ er die vergangenen 25 Jahre Revue passieren. Geschickt hatte er das eine oder andere Stück in den Text verpackt und weckte so die eine oder andere Erinnerung bei den Anwesenden.

Mit einer Ehrennadel und Urkunde vom Bund Deutscher Amateur Theater wurden die Gründungsmitglieder der kleinen bühne für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Wolfgang und Monika Bessert, Jürgen und Helga Niemann, Bärbel Maurer, Ralf Kleefeld, Claudia Borchert, Michael Harnisch sowie Kaya Pröve nahmen diese persönlich entgegen. Jens Würfel und Sören Pahl waren nicht anwesend.


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