Ausschüsse stimmen für beleuchtete Strecke am Stadtgraben

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Die Strecke rund um den Stadtgraben soll beleuchtet werden. So empfahlen es der Sport- und Bauausschuss. Symbolfoto: Anke Donner
Die Strecke rund um den Stadtgraben soll beleuchtet werden. So empfahlen es der Sport- und Bauausschuss. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)

Wolfenbüttel. CDU und SPD im Rat der Stadt schlugen in einem Antrag vor, die rund 1.300 Meter lange Strecke rund um den Stadtgraben zu beleuchten. Sowohl der Sportausschuss am Montag als auch der Bauausschuss am Dienstag stimmten dem Antrag zu. Auch wenn sich einigen Mitgliedern der Sinn einer Beleuchtung nicht erschloss.


Im November des vergangenen Jahreswurde ein Sportwegekonzept für die Stadt Wolfenbüttel vorgestellt. Dieses findet seinen Ursprung im Sportentwicklungskonzept der Stadt aus dem Jahr 2013, welches die Erstellung eines Laufwegekonzeptes als kurz- bis mittelfristige Maßnahme beinhaltet.

Ein Großteil der vorgestellten Streckenführung des Sportwegekonzepts in der Kernstadt Wolfenbüttel sei bereits mit entsprechender Gehwegbeleuchtung ausgestattet. Ein erster Schritt zur vollständigen Beleuchtung der Streckenführung sollte laut SPD und CDU mit dem Ausbau der Wegebeleuchtung im Bereich „Rund um den Stadtgraben" erfolgen. Eine entsprechende Wegebeleuchtung sei nicht nur im Interesse von Sporttreibenden, sondern erhöhe auch das persönliche Sicherheitsempfinden der sonstigen Nutzer wie Spaziergänger und Radfahrer. Die Beleuchtung der Strecke würde mit rund 200.000 Euro zu Buche schlagen.

Gelder woanders sinnvoller angelegt


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Rudolf Ordon. Foto:



Geld, das laut Rudolf Ordon (FDP) nicht besonders sinnvoll angelegt sei. "Ich halte das Verhältnis von Kosten und Nutzen für nicht verantwortbar", so Ordon. Die Frage sei seiner Auffassung nach doch, wie viele den Weg tatsächlich im Dunkeln nutzen würden. Der Stadtgraben sei kein wichtiger Verbindungsweg für die Stadt. Für Sportler gebe es zudem genügend andere Strecken, auf denen sie laufen könnten, so Ordon. Und wer unbedingt Licht braucht, dem sei eine Stirnlampe ans Herz gelegt. Die würde ausreichend Licht spenden, riet Ordon.

Auch die Grünen konnten sich mit dem Gedanken einer Beleuchtung am Stadtgraben nicht anfreunden.

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Jürgen-Selke-Witzel. Foto:



Man würde ja an der Meesche bereits mit einer beleuchteten Strecke planen. Wenn, dann sei das Geld dort sinnvoller angelegt. Zum anderen, so Jürgen Selke-Witzel, dürfe man auch den Blick auf den Haushalt nicht verlieren. Und dann wäre da ja auch noch die Frage, ob man einen Landschaftsschutzbereich nicht auch einfach mal natürlich lassen könne, argumentierte der Fraktionsvorsitzende der Grünen.

Nicht nur Sportler nutzen den Weg


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Dr. Manfred Wolfrum. Foto: AfD



Befürwortet wurde das Vorhaben von den Mitgliedern der CDU, SPD und AfD. Sie waren sich einig, dass von einer Beleuchtung nicht nur die Sportler aus den Wolfenbütteler Vereinen profitieren, sondern auch Fußgänger, die den Park in Richtung Innenstadt durchqueren. Auch Schüler und viele Freizeitsportler würden diesen Weg nutzen. Es wäre doch schön, wenn man durch eine Beleuchtung auch für ein gewisses Sicherheitsgefühl sorgen könnte, erklärte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfenbüttel, Simone Reese. "Der Wohnwert der Stadt wird durch beleuchtete Wege gesteigert. Und vor allem jetzt im Winter wird es ja früh dunkel. Und so trägt die Beleuchtung schon zum Sicherheitsgefühl bei. Wir können ja nicht alle mit einer Stirnlampe rumlaufen", erklärte Manfred Wolfrum (AfD).

Auf Anregung des Bürgermitglieds im Bauausschuss Friedrich Christian, versprach Stadtbaurat Ivica Lukanic zu prüfen, ob auch weniger Lampen ausreichen würden. "Hinsichtlich der Leuchtendichte werden wir uns noch einmal beraten lassen", so Lukanic. Mit der Unteren Naturschutzbehörde habe man sich bereits abgestimmt. Das Geplante sei trotz Landschaftsschutzgebiet zulässig. Die neuen LED-Lichter hätten nicht mehr so einen großen Einfluss auf die Fauna.

Finanzierung aus Restmitteln


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Ivica Lukanic Foto: regionalHeute.de



Die 200.000 Euro, die die Ausstattung des Stadtgrabens mit Lampen kosten würden, könnten aus Restmitteln des Vorjahres kommen. Dort sind noch 180.000 Euro, die nicht verbraucht worden sind. So müsste man im aktuellen Haushalt lediglich 20.000 Euro einplanen, schlug Norbert Fricke vom städtischen Schulamt vor.

Die im Dezember vorgestellte "große Lösung", die 450.000 Euro kosten würde, wurde von beiden Ausschüssen abgelehnt und scheint erst einmal vom Tisch zu sein.

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