Filmkritik „Der Nanny“: Eine Komödie mit Tiefgang

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| Foto: Anke Donner)



Cinestar. Seit gut einer Woche läuft der neue Schweighöfer-Streifen „Der Nanny“ in den deutschen Kinos. Der Hauptdarsteller selbst tourte zur Film-Vorstellung durch Deutschland (unsere Schwesterzeitung BraunschweigHeute.de berichtete) und sorgte für volle Kinosäle. In Wolfenbüttel lief die Komödie eher mäßig an.

Warum „Der Nanny“ Wolfenbüttels Kinobesucher nur schwer in das Cinestar zog, kann ich mir nicht so richtig erklären. Denn der Film, in dem Matthias Schweighöfer selbst die Hauptrolle und den Regiestuhl besetzte, ist wirklich gelungen. Gewohnt witzig, mit flotten Sprüchen und einer super Besetzung liefert die Komödie alles, was man von einem Schweighöfer-Film erwartet. Und sogar noch ein wenig mehr. Denn neben Witz und den üblichen Turbulenzen und Missgeschicken, hat der Film sogar etwas Tiefgang und sorgt zum Ende für ein bisschen Gänsehaut. Auch wenn die Geschichte des Films so alt ist, wie die Menschheit.

Der Karrieregeile Bauunternehmer Clemens Klina (Matthias Schweighöfer) vernachlässigt seine missratenen Kinder Winnie (Paula Hartmann) und Theo (Arved Friese) und überlässt sie dem x-ten Kindermädchen (Veronica Ferres) des Hauses. Auch diese wird von den Kids mit miesen Streichen vergrault, bis eines Tages „Der Nanny“ auftaucht und dieser, wenn auch unabsichtlich, dafür sorgt, dass die Familie wieder zusammenfindet. Ende gut, alles gut. Und trotzdem ist der Streifen gelungen. Nicht zuletzt, weil die Besetzung einfach stark ist.

Tolle Besetzung


Schweighöfer setzte mit Milan Peschel (spielt Nanny Ralf Horst) wieder auf eine echte Type (spielte auch in "Der Schlussmacher"). Abgeranzt, einfältig, aber mit einem großen Herz, erobert dieser die Herzen der verzogenen Gören des Baulöwen Clemens Klina. Mit einem „ausgekochten“ Plan schleust sich dieser nämlich in das Leben der wohlhabenden Familie. Doch sein Vorhaben, den Geschäftsmann Klina zum Umdenken zu bewegen und somit seine Heimat, den Berliner Fischerkiez, zu retten, geht anfangs nicht ganz auf. Stattdessen findet sich Horst mitten im Familienchaos der Familie wieder. Dass das jedoch nicht ganz ohne Begleiterscheinungen abgeht, versteht sich von selbst. So werden anfangs gleich Ferrari und Garten des Hausherren geschrottet und die teuren japanisches Kois ins Jenseits befördert. Diese und weitere Turbulenzen machen das Chaos komplett.

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Detlef, Björn und Ann-Christin fanden "Der Nanny" super. Ihnen hat vor allem gefallen, dass er so viele Facetten hatte und nicht nur eine reine Komödie war. Außerdem fanden sie die Kinder Winnie und Theo sehr gut. Foto: Anke Donner)



Ganz groß kommen die Rotzgören Winnie und Theo auf der Leinwand rüber. Die beiden Newcomer verkörpern die Rollen der verzogenen, Streiche spielenden und im Inneren verletzlichen Kinder perfekt und haben mit verbalen Entgleisungen wie „Bevor ich so was wie Dich knalle, schneid ich mir eher den Schwanz ab und werf ihn vor den Zug“ die Lacher auf ihrer Seite. Schweighöfer selbst sagte kürzlich im Interview mit unserer Schwesterzeitung Braunschweigheute.de: „Ich dachte sofort, als die beiden zum Casting kamen, ´Die sind es`. Ich habe sofort gewusst, dass sie die Richtigen sind.“

Nicht unerwähnt sollte auch Joko Winterscheidt (Circus Halli Galli) bleiben. Er spielt den schmierigen, geld und-karrieregeilen Partner August wirklich überzeugend und hat ein wirksames Rezept gegen Ärger mit dem Nachwuchs „Die beste Nanny ist Verhütung“. Auch absolut zum Brüllen ist Cindy aus Marzahn. Sie schafft es innerhalb nur wenigen Minuten, den Kinosaal zum Lachen zu bringen.

Wer also Lust auf einen launigen Filmnachmittag- oder Abend hat, sollte sich die Komödie „Der Nanny“ auf jeden Fall gönnen. Das bevorstehende lange Oster-Wochenenden ist doch geradezu prädestiniert dafür. Alle Spielzeiten und den Trailer zu „Der Nanny“ finden Sie unter Cinestar.de.


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