Kino: Authentisch, cool, lässig, nachdenklich, zerbrechlich und vor allem ungewohnt sentimental - Diesen Bond muss man gesehen haben

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| Foto: © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH)



Sein Name ist Bond, James Bond und mit seinen erreichten 50 Jahren ist er jünger, atemberaubender und erfolgreicher als je zuvor. Mit Skyfall, dem neusten Film mit und über den weltberühmten britischen Geheimagenten, hat der mit einem Oscar prämierte Regisseur Sam Mendes, zusammen mit den Drehbuchautoren John Logan, Neal Purvis und Robert Wade, ein wahres Meisterwerk geschaffen.

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Daniel Craig als James Bond ( Foto: © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH)



Daniel Craig, der die Rolle Bonds zum dritten Mal verkörpert und sich im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht bei allen Kritikern und Fans beliebt gespielt hat, dürfte mit Skyfall beweisen, dass er sehr wohl einer der besten, wenn nicht sogar der  beste Bond Darsteller, seiner Zeit ist. Authentisch, cool, lässig, nachdenklich, zerbrechlich und vor allem ungewohnt sentimental erscheint Craig auf der Filmleinwand und zeigt dem Kinopublikum somit eine völlig ungewohnte Seite des Meisterspions.

Rasante Action, beeindruckend in Szene gesetzte Stunts und stetige Spannung, aber auch eine ganze Menge trockener britischer Humor, welcher sich stets richtig platziert durch den gesamten Film zieht, sorgen bei diesem 143-minütigen Filmevent für anhaltendes kurzweiliges Sehvergnügen.

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Judi Dench als "M" ( Foto: © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH)



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Javier Bardem als Bösewicht Raoul Silva ( Foto: © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH)



Der Film kommt mit traumhaften Kulissen daher und zeigt James Bond an Orten in der Türkei, China und Großbritannien. Dabei wirkt gerade der Wechsel vom wuseligen London ins stille, freie und weite Schottland besonders inszeniert und ergreifend. Aber auch alle anderen Akteure verleihen dem Film mit ihrer Darstellung der Rollen das gewisse etwas. Bösewicht Raoul Silva, gespielt von Javier Bardem, ist ein blondiertes Ekelpaket, der herrlich psychopathisch daher kommt und mit seiner strategischen Boshaftigkeit für unerwartete Momente sorgt. Teilweise erinnert er an Heath Ledgers Interpretation des Jokers, in der Batman Verfilmung "The Dark Knight". Und natürlich darf auch die 78-jährige Judi Dench in ihrer Verkörperung der "M" als Leiterin des MI6 Geheimdienstes nicht unerwähnt bleiben. Ein starker Charakter, den sie mit einer unglaublichen Leidenschaft spielt, dass es einfach unvorstellbar ist in künftigen Filmen auf sie verzichten zu müssen. Sie wird eine Lücke hinterlassen und darf sich nach meiner Wahrnehmung selbst als eine der ganz großen Nummern sehen.

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Ben Wishaw in der Rolle des "Q" ( Foto: © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH)



Er hingegen, wenn auch mit anderen Stärken, hat das Potential dazu eine große Nummer zu werden: Ben Wishaw. Bekannt durch die erfolgreiche Romanverfilmung "Das Parfum" als Jean-Baptiste Grenouille, spielt der 32-jährige - und daher mit einem rasanten Alterssturz - den bisher jüngsten "Q" in der Bond-Geschichte, welcher bisher stets mit einem alten quirligen Herren besetzt war. Und auch sonst hat sich bei "Q" einiges geändert. Statt massenhaft technologischer Highlights aus dem Tüftlerlabor, setzte man dieses Mal eher auf die Ausrichtung der Rolle als Computer-Nerd und integrierte sie ins Geschehen. Das wirkt nicht zuletzt durch die humorvolle Charakterisierung frisch, überraschend und gekonnt. "Q" gehört zu James Bond, ebenso wie ein geschüttelter Martini und daher war es völlig unverständlich sowohl in "Casino Royale" als auch in "Ein Quantum Trost" auf ihn zu verzichten.

Auf die Bond-Girls hingegen hat man bislang noch nie verzichtet. Wer jedoch auf heiße Bettszenen und viel nackte Haut hofft, der wird in "Skyfall" enttäuscht. Irgendwie sind Naomie Harris, als gute Eve - man achte auf den Nachnamen - Moneypenny und Bérénice Marlohe, als Severine im Eigentum des Bösewichtes,  zwar da, jedoch anders als typisch Bond dargestellt.

Kurzum ein Film der mit Auszeichnungen überhäuft werden darf und den man mit all seinen Facetten, vom musikalischen Vorspann, bis hin zum gelungenen altmodischen Bond am Ende - der Kenner bekommt den Anfang zum Schluss - einfach gesehen haben muss.

Stimmen zum neuen James Bond Film "Skyfall"


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Die James Bond Skyfall Besucher Julia Specht und Tanja Reeve ( Foto: Werner Heise)



Gestern war der offizielle Kinostart von "Skyfall" in den deutschen Kinos. Direkt nach dem Film haben wir die CineStar-Kinobesucher Eva Maria Ruppert mit ihrem Mann sowie Julia Specht und Tanja Reeve befragt, wie sie den neuen James Bond finden.

Eva Maria Ruppert, die bisher jeden Bond-Film gesehen hat, bezeichnet "Skyfall" als den besten Bond mit Daniel Craig, "gut, aber auch unglaubwürdig wie immer". Als eingefleischter Fan - im Gegensatz zu Ehemann Dieter Ruppert - freut sie sich über die Anklänge an frühere Bond-Filme: "fast schon der alte Stil". Beide wünschen sich allerdings vom Kino, dass nächstes Mal die Pausenlänge angezeigt wird.


Julia Specht und Tanja Reeve, die beide "nicht einen Bond bisher geguckt haben", sind möglicherweise eine neue Generation Fans, denn er hat ihnen "trotzdem gefallen". Sie betonen die "satirischen Elemente", haben aber auch kleine Längen in der Spannungskurve gefunden. Insgesamt sind ihre "Erwartungen erfüllt", ja sie sind sogar "positiv überrascht".


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