Leben retten ist einfach – jeder kann es!

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ initiierten DRK und Klinikum Wolfenbüttel heute unter den Krambuden die Aktion „Wiederbeleben für Anfänger “.

Mit dem öffentlichen Reanimationstraining in der Fußgängerzone setzten Krankenhaus und DRK ein Zeichen: Reanimation ist einfach. Jeder kann ein Leben retten! Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – deshalb sollte auch jeder in der Lage sein, im Notfall einfache und lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Die Hemmschwelle jemand Fremden zu helfen, ist jedoch noch einmal höher als bei Personen aus dem persönlichen Umfeld.

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Horst Thiele probiert die Herz-Druck-Massage. Foto:



Viele Menschen trauen sich nicht, mit einer Reanimation zu beginnen, da sie Angst haben, etwas falsch zu machen. Diese Befürchtungen zerstreuten die anwesenden Ärzte und Rettungssanitäter gleich zu Beginn. Man kann nichts falsch machen! Der einzige Fehler ist nichts zu tun.


Oftmals sind viele Menschen im Ernstfall überfordert, weil sie zuerst an die stabile Seitenlage oder den Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung denken. Dass eine Herzdruckmassage ausreicht, wissen viele nicht. Viele Passanten waren neugierig, schauten zu und wollten letztendlich ihre Reanimationsfähigkeiten selbst auffrischen. "Da hat sich in den vergangenen Jahren viel geändert", gibt auch Horst Thiele zu, der gemeinsam mit seiner Frau am Stand eine Herz-Druck-Massage probierte.





In Deutschland ist die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich sehr gering: Nur in 17 Prozent der Fälle werden einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele ekeln, ist bei der Wiederbelebung zweitrangig: Mit einer Herz-Druck-Massage werden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

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Prüfen. Rufen. Drücken! Foto:



Die lebensrettende Devise lautet „Prüfen. Rufen. Drücken!“: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5000 Menschenleben gerettet werden.


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