Leopold Zunz soll endlich Platz in Wolfenbüttel bekommen

Seit Jahren wird darüber diskutiert, wo und wie man Leopold Zunz würdigen könnte.

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An der Samsonschule soll Leopold Zunz seinen Platz bekommen.
An der Samsonschule soll Leopold Zunz seinen Platz bekommen. | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Der Name Leopold Zunz tauchte im Zusammenhang mit der Benennung von Straßen und Plätzen in den vergangenen Jahren immer mal wieder auf. In den politischen Gremien wurde viel darüber diskutiert, wie und wo Leopold Zunz gewürdigt werden soll. Nun scheint es endlich so, dass der jüdische Wissenschaftler seinen Erinnerungsplatz in Wolfenbüttel gefunden hat.



Die Liste der Vorschläge, wie man an Zunz erinnern kann, ist ebenso lang, wie die Diskussion, die darüber geführt wurde. Im Gespräch waren unter anderem der Harztorplatz oder eine Straße in einem Neubaugebiet. Erinnerer Jürgen Kumlehn machte den Platz vor dem Zeughaus kurzerhand sogar selbst zum Zunz-Platz und Wolfenbüttels ehemaliger Bürgermeister Thomas Pink schlug vor, den Parkplatz vor dem Bürgermuseum zum Zunz-Platz zu machen. Was der FDP-Ratsherr Rudolf Ordon für einen Schildbürgerstreich hielt und auch sonst nicht auf große Zustimmung stieß.


Ein Platz an der Samsonschule


Nach dem politischen Hin und Her scheint es nun aber eine Lösung zu geben. Die, wie ein Antrag der Grünen zeigte, aber wieder nicht überall auf Begeisterung stößt. Laut einer Beschlussvorlage der Verwaltung, die gestern im städtischen Bauausschuss thematisiert wurde, soll eine Platzfläche an der ehemaligen und derzeit im Umbau befindlichen Samsonschule die Straßennamenbezeichnung „Leopold-Zunz-Platz“ bekommen.


Grüne haben neue Idee


Die Grünen brachten dazu jedoch einen Änderungsantrag ein, mit dem erreicht werden sollte, dass eben dieser Platz zum „Samuel-Meyer-Ehrenberg-Platz" wird. Den Platz nach Zunz zu benennen, so begründen die Grünen, sei aus dem Zusammenhang gerissen. Zunz besuchte zwar in Wolfenbüttel die Samsonschule, allerdings zu einer Zeit, als sich diese noch in der Harzstraße befand. Zunz gebühre daher eine Ehrung und Erinnerung in unmittelbarer Nähe seines damaligen Lebens und Wirkens in der historischen Kernstadt, meinen die Grünen.


Zur Samsonschule am Neuen Weg passe nach Auffassung der Grünen besser der „Samuel-Meyer-Ehrenberg-Platz", da Samuel Meyer Ehrenberg selber einst Schüler der Samson-Schule war und sogar 1807 bis 1846 Direktor der Schule wurde. Sein Sohn Philipp Ehrenberg übernahm das Rektorat von 1846 bis 1871. Vater, wie auch Sohn, leiteten die Samson-Schule an ihrem alten Standort, keiner der beiden wirkte in dem Neubau am heutigen Standort, dennoch verbinde man ihren Namen mehr mit der heutigen Samson-Schule am Neuen Weg, als mit Leopold Zunz, heißt es in dem Antrag, der vom Bauausschuss jedoch abgelehnt wurde. Dieser folgte dem Verwaltungsvorschlag. Entschieden wird jedoch erst in der Ratssitzung am 7. Juli. Ein bisschen Zeit für noch mehr Vorschläge bleibt also.


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