Ortsrat Atzum will Raser ausbremsen - Kreisel, Insel oder Lampen?

von Marc Angerstein


| Foto: Marc Angerstein



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Ortsbürgermeister Heinz-Jürgen Lingelbach. Foto: Marc Angerstein



Die Verkehrsberuhigung ist ein Dauerthema im Ortsrat Atzum, führt doch die Kreisstraße 4 gut ausgebaut - mit Ortsschildern markiert - direkt am Ort vorbei und lädt einzelne Autofahrer zum schnell fahren ein. Das diese nicht unbedingt erkennen in einem Ort zu sein, könnte dadurch geändert werden, dass entlang der innerörtlichen Kreisstraße Straßenlaternen gebaut werden, so dass zumindest in der dunklen Zeit Atzum unübersehbar wird. Diese Auffassung vertritt der gesamte Ortsrat. Ortsbürgermeister Jürgen Lingelbach favorisiert allerdings Insellösungen an den Ortseinfahrten und will die Autofahrer sogar mit einem Kreisel ausbremsen (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach). 


Bereits in einer Ortsratssitzung am 25. Februar 2000 wurde bei einer Ortsbegehung mit dem Landkreis ein Kreisel an der Kreuzung der K4/2 als bestmögliche Lösung zur Verkehrsberuhigung diskutiert. Bei der Sitzung vom 8. September 2000 wurden 90.000 DM in das Investitionsprogramm 2000-2004 für 2002 aufgenommen. Tatsächlich wurden seinerzeit aber nur vier Verkehrsschilder zur Verkehrsberuhigung aufgestellt.

Ein erneuter Ortstermin an der K4 war am 11. Oktober diesen Jahres. Anwesend waren auch der Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg, Claus-Jürgen Schillmann vom Landkreis und für die Stadt Bürgermeister Thomas Pink und Stadtrat Thorsten Drahn.

Dabei wurde die letzte Verkehrszählung mit Geschwindigkeitsmessungen an der K4 vom 16.-23. Juli 2012 besprochen. Demnach sei die Durchschnittsgeschwindigkeit mit 49,5 km/h zwar positiv, aber 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer fuhren bis zu 62,3 km/h und das bei einem Mittelwert von 3600 Fahrzeugen pro Tag.

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Ortsrat Atzum. Foto: Marc Angerstein



Erschreckend sind allerdings Werte, wonach aber auch jeweils ein Fahrzeug mit 137 km/h in Richtung Apelnstedt und mit 108 km/h in Richtung Wolfenbüttel gemessen wurde, meint der Ortsrat Atzum.

Die örtlichen Kommunalpolitiker vertreten die Auffassung, dass Atzum als Ort beim Befahren der K4 nicht wahrgenommen wird. "Muss erst ein schwerer Unfall geschehen, bis etwas passiert?"

Nach Informationen des Ortsbürgermeisters konnten Schillmann und Pink allerdings keine schnelle Hilfe versprechen, da das Verkehrsaufkommen ist zu gering sei, auch die Anzahl von 5 Unfällen ohne Personenschäden in 5 Jahren spräche nicht für akuten Bedarf und ein Kreisel sei zu teuer. Der sogenannte Ahlum-Atzum-Wendessen-Kreisel wäre vergleichbar in der Anschaffung und hat 550.000 Euro gekostet, dies sei zu teuer. Im Kreisgebiet gäbe es akutere Unfallschwerpunkte, zum Beispiel an der Apelnstedter-Atzumer Kreuzung. Ideen wie Mittelinseln an den Ortseinfahrten wurden ebenfalls verworfen.

Landkreis- und Stadtverwaltung wollen Lingelbachs Angaben zufolge prüfen, ob mobile Messanlagen längerfristig an den Ortseinfahrten installiert werden könnten, die die Autofahrer sensibilisieren sollen. Dieses wird nun intern und mit der Polizei besprochen.

"Für den Ortsrat ist es nicht akzeptabel, dass Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 87 km/h hin genommen werden", erklärte Jürgen Lingelbach bestimmt. Deshalb schlägt der Ortsrat vor, den Kreisel erheblich einfacher und kleiner zu bauen. Der Kreisel in „Eilum“ sollte der Maßstab sein. Außerdem könnte und sollte nach Vorstellung des Ortsrates am Rad/Fußweg der K4 von "Vor den Drohnen" bis zum "Schlickerberg" Lampen aufgestellt werden.

Und somit beschloss der Ortsrat einen Antrag an die Stadt und den Landkreis, dass Maßnahmen getroffen werden sollen, die die Geschwindigkeit an der K4 wirkungsvoll reduzieren. 
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CDU: Oesterhelweg unterwegs in Atzum – Kreisel am Südrand wird unterstützt

WolfenbüttelHeute-PODCAST: Ortsrat Atzum wünscht sich Kreisel – Kurzinterview mit Bürgermeister Lingelbach


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