"Schutz von Hab und Gut ohne Feuerwehr unmöglich"

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. 25799 Stunden waren die 127 Aktiven der Ortswehr Wolfenbüttel im vergangenen Jahr ehrenamtlich im Einsatz – fast 10000 Stunden mehr als noch im Vorjahr. Beeindruckende Zahlen, die Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Fuhrmann am Freitagabend im Rahmen der Hauptversammlung präsentierte. 

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Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Fuhrmann blickte aus das Jahr 2013 zurück. Foto:



Im Jahr 2013 musste die Ortswehr zu vier Großbränden, vier Mittelbränden, 15 Kleinbränden, 40 Entstehungsbränden, elf PKW-Bränden, 74 Brandmeldeanlagen-Einsätzen und neun blinden Alarmen ausrücken. 170 Brandeinsätze insgesamt – zwölf mehr als 2012. Im Bereich der Hilfeleistungen musste 58 Mal eine Tür aufgrund hilfloser Person in der Wohnung geöffnet werden; dreimal kam jede Hilfe zu spät. Weiterhin wurde zu 45 Verkehrsunfällen, 55 Ölspuren und vier Tierrettungen ausgerückt. Sechs Fehlalarme waren zu verzeichnen. Viele Stunden wurden für 35 Hochwassereinsätze in sechs Tagen "gesammelt". Insgesamt 301 Hilfeleistungen bedeuteten 41 Einsätze mehr als 2012.

Diverse Lehrgänge und Seminare wurden ebenso besucht und durchgeführt. Die Brandschutzerziehung war auch 2013 ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Ortswehr. Es wurden 980 Kinder und 137 Erwachsene an 42 Tagen im Umgang mit Feuer und im Absetzen von Notrufen unterrichtet. Die Ortswehr Wolfenbüttel präsentierte sich anlässlich des diesjährigen 150-jährigen Bestehens schon 2013 werbewirksam in der Stadt und bei diversen Veranstaltungen. Aktuell gehören der Ortswehr 184 Mitglieder an.

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Die Mitglieder der Ortswehr freuten sich über die Zusage des Bürgermeisters, dass der Parkplatz endlich gepflastert werde. Foto:



Wie wichtig die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren für die Stadt Wolfenbüttel ist, unterstrich Bürgermeister Thomas Pink in seinem Redebeitrag. Die ehrenamtlich geleistete Arbeit – vom Hochwassereinsatz bis zu den "kleinen Dingen" – könne gar nicht hoch genug angerechnet werden. Die Mitglieder der Wehren seien stets für die Bürger der Stadt da. Selbst während der Hauptversammlung – wegen Gasgeruchs an der Bahnhofsbrücke, musste ein Teil der Anwesenden kurzfristig zum Einsatz. Natürlich sorge die Stadt auch in Zeiten knapper Kassen dafür, dass die Wehren gut ausgestattet sind. Mit 275000 Euro werde in diesem Jahr im Haushalt geplant. Der immer mal wieder diskutierte Übungsplatz für die Feuerwehren werde von den Floriansjüngern als nicht sinnvoll angesehen und daher nicht gebaut.- Dafür gibt es mehr Mittel (25000 Euro) für Aus- und Fortbildung. Für großen Jubel sorgte die Ankündigung von Bürgermeister Thomas Pink, dass in diesem Jahr endlich dem Wunsch der Wehr entsprochen werde, den Parkplatz für die Einsatzkräfte zu pflastern. "Bis Mitte des Jahres wird dies wohl erledigt sein", sagte Pink. Immer schwerer werde es leider, Arbeitgeber zu finden, die bereit seien, Mitglieder der Feuerwehren für ihren Dienst freizustellen. Daher wolle er die Firmen, die den Dienst an der Allgemeinheit Unterstützen öffentlich vorstellen und ihnen danken.

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Bürgermeister Thomas Pink beförderte Standbrandmeister Rüdiger Hartman zum Ersten Hauptbrandmeister. Foto:



Pink freute sich, im Rahmen der Hauptversammlung eine besondere Ehrung vornehmen zu können. Stadtbrandmeister Rüdiger Hartmann wurde von ihm zum Ersten Hauptbrandmeister befördert. Ein richtiges und wichtiges Symbol, da Hartmann seine Aufgabe wunderbar erfülle. Der Stadtbrandmeister berichtete in seinem Jahresreport von fast 1000 Einsätzen der Stadtwehren – darunter der erste Elektroautobrand in Wolfenbüttel. Dazu kamen noch 200 Hochwassereinsätze im Mai. In den Ortswehren gibt es 446 Feuerwehrmitglieder, 131 Jugendfeuerwehrmitglieder und 57 Kinderfeuerwehrmitglieder. "Schutz von Hab und Gut ist ohne Feuerwehr unmöglich", so Hartmann, "dies habe das vergangene Jahr wieder einmal gezeigt."

Voll des Lobes waren auch Manfred Ammon (CDU-Fraktion), Heinz-Rainer Bosse (SPD-Fraktion) und Kreisbrandmeister Karl-Heinrich Schwieger.  Der oberste Feuerwehrmann im Landkreis erinnerte an die Hochwasserhilfe durch Feuerwehrleute aus der Stadt in Lüchow-Dannenberg. "Der Hilfeeinsatz hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, dies zu tun", so Schwieger. Dies sei wichtig, da auch jederzeit vor Ort Katastrophen dieser oder anderer Art den gemeinsamen Einsatz erfordern könnten. "Nur gemeinsam können wir dies bewältigen."

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Corinna Frobart stellte nach sieben Jahren ihr Amt als stellvertretende Jugendwartin zur Verfügung. Foto:



Einen Überblick über die Aktionen der Jugendwehr in der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel gab Jugendwart Dirk Coym. 61 Dienststunden leisteten die Mitglieder im Jahr 2013 ab. Ein Mitglied konnte in die aktive Wehr übergeben werden. Bei den Stadtwettbewerben konnte Platz drei erreicht werden. Traditionell dabei war man beim Zeltlager im Oderwald. Gefeiert wurde 2013 auch der 40. Geburtstag der Jugendwehr. Zu Gast waren alle Ortswehren Wolfenbüttels sowie die Partnerwehren aus Quedlinburg und Sickte. In diesem Jahr möchte der Feuerwehrnachwuchs die Prüfung zur Leistungsspange ablegen und eine Tagesfahrt absolvieren. Fünf Mitglieder wollen den Grundlehrgang ablegen und in die aktive Wehr aufgenommen werden. Coyms Stellvertreterin Corinna Frobart hat nach sieben Jahren ihr Amt zur Verfügung gestellt. Sie wurde von Ortsbrnadmeister Hans-Jürgen Fuhrmann mit einem Präsent verabschiedet.

Beförderungen und Ehrungen


Zur Feuerwehrfrau befördert wurde in der Versammlung Viola Rabold. Matthias Wieczorek wurde zum Feuerwehrmann ernannt. Oberfeuerwehrfrauen sind ab sofort Jessica Fischer und Franziska Wetten. Die Schulterstücke eines Hauptfeuerwehrmanns trägt nun Marcel Günther. Zu Hauptlöschmeistern ernannt wurden Sebastian Skalski und Kai Zahlmann. Mit Sven Dost hat die Ortswehr Wolfenbüttel einen neuen Brandmeister in ihren Reihen.

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Jörg Koglin (l.) und Karl-Heinrich Schwieger (r.) ehrten Marcus Hecht für 25-jährige und Hans-Otto Steckhahn für 40-jährige Mitgliedschaft. Foto:



Kreisbrandmeister Karl-Heinrich Schwieger und sein Stellvertreter Jörg Koglin freuten sich, zwei langjährige Kameraden ehren zu können. Koglin würdigte Marcus Hecht, der seit 25 Jahren der Feuerwehr angehört. Der Kreisabschnittsleiter West kennt Hecht schon seit seiner Arbeit als Jugendwart und freute sich, ihm nun das entsprechende Besitzstandszeugnis übergeben zu können. Bereits im vergangenen Jahr konnte Hans-Otto Steckhahn (Gefahrgutbeauftragter des Landkreises) seine 40-jährige Mitgliedschaft feiern. Der Kreisbrandrat überreicht im jetzt die entsprechende Urkunde.

2014 steht im Zeichen des 150-jährigen Bestehens


Am 24. und 25. Mai feiert die Ortswehr ihren 150. Geburtstag in und vor der Lindenhalle, wie Kurt Jakob vom Festausschuss erklärte. Im Rahmen des Jubiläums findet am 24. Mai ab 9 Uhr der Kreisfeuerwehrverbandstag in Wolfenbüttel statt. Von 10 bis 14 Uhr werde zudem vor der Lindenhalle mit "Unsere Retter" eine attraktive Rahmenveranstaltung geboten. Rettungsorganisationen vom DRK über Polizei bis zum THW stellen sich vor. Eine Präsentation verschiedener Feuerwehrfahrzeuge ist natürlich auch geplant. Ebenso werde es Übungen und Demonstrationen der Leistungsfähigkeit geben. Am Abend findet dann ab 19 Uhr ein Feuerwehrball in der Lindenhalle statt. Es soll Live-Musik mit "nite & day" geben. Der Eintritt für Feuerwehrkameraden beträgt 10 Euro (inklusive kalt/warmen Büfett, Getränkecoupons im Wert von 10 Euro und Jubiläumsbuch). Gäste zahlen 20 Euro inklusive Büfett. Das Festwochenende klingt am Sonntag, 25. Mai, mit einem Frühschoppen mit den Lessingstädtern aus. Hierfür werden noch einige Sponsoren gesucht.Der Eintritt soll für Feuerwehrkameraden 5 Euro betragen, Gäste zahlen 13 Euro. Im Preis inbegriffen ist neben der Musik noch ein rustikales Frühstück.


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