Unfallschwerpunkt L495: Ein Toter und drei Schwerverletzte in diesem Jahr

Die Unfallkommission hat sich schon mehrfach mit dem Abschnitt zwischen Halchter und Adersheim beschäftigt. Nun könnte ein weiterer Teilbereich in den Fokus rücken.

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Archivbild | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. In der vergangenen Woche ereignete sich auf der L495 zwischen Halchter und Adersheim erneut ein schwerer Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Bereits Anfang 2021 hatte regionalHeute.de über diesen Unfallschwerpunkt berichtet (mehr lesen Sie hier). Damals hieß es, dass sich in den Jahren 2018 bis 2020 in diesem Bereich 79 Unfälle ereignet hätten, in 29 Fällen mit Verletzten und in einem Fall mit zwei getöteten Personen. Zudem wollte sich die Unfallkommission mit dem Thema befassen. Wir fragten nach, wie sich die Sache entwickelt hat.



Auch 2021 zeigte sich die L495 zwischen Halchter und Adersheim als unfallträchtig. "In dem Bereich wurden 23 Verkehrsunfälle verursacht, davon zehn Wildunfälle", berichtet Frank Steinke, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr bei der Polizeiinspektion Salzgitter / Peine / Wolfenbüttel. Dabei habe es fünf Schwer- und acht Leichtverletzte gegeben. Hauptunfallursachen seien Fehler beim Abbiegen und andere Fehler der Fahrer gewesen.

Trend setzt sich fort


Der traurige Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort. Bislang habe es schon 20 Verkehrsunfälle gegeben, berichtet Steinke. Dabei gab es drei Schwerverletzte, einen Leichtverletzten und nun den getöteten Radfahrer. Die meisten (elf) Unfälle sind auch hier Wildunfälle. Sonst dominierten mangelnder Abstand als Unfallursache und erneut die „anderen Fehler“.

"Die L495 zwischen Halchter und Adersheim war bereits in der jüngeren und längeren Vergangenheit als Unfallhäufungslinie auffällig und Thema mehrerer Unfallkommissionen", berichtet Frank Steinke weiter. Unter anderem seien bereits vor mehreren Jahren die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h und das Überholverbot angeordnet worden. Dadurch habe die Unfalllage deutlich entschärft werden können. Eine Maßnahme, für die die Unfallkommission votiert habe, sei daher auch, die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch wiederkehrende Überwachung weiter durchzusetzen.

Weitere Maßnahmen bereits erarbeitet


Letztlich habe sich eine örtliche Unfallhäufung auf die Abfahrt der A36 an der Anschlussstelle Wolfenbüttel Süd reduziert. Ergebnisse der Unfallkommission und nach Unfällen durchgeführter kurzfristiger Besichtigungen durch Mitglieder der Kommission seien mitunter abgängige Markierungen oder auch stark ausgetriebener Bewuchs gewesen. Beide Probleme seien kurzfristig behoben worden. Doch was ist mit weitergehenden Maßnahmen? Die Problematik der aktuellen Entwicklung an dieser Stelle sei den Mitgliedern der Unfallkommission bekannt und es seien bereits Voruntersuchungen beziehungsweise weitere Maßnahmenvorschläge erarbeitet worden, welche final abgestimmt werden sollten. "Die ursprüngliche Terminplanung war allerdings nicht einzuhalten", so Frank Steinke.

Für den Ort, an dem es jetzt zu dem tragischen Unfall gekommen ist, die Einmündung des Oderwanderweges zur L495, sei von 2011 bis Ende 2021 keine Unfallhäufung erkennbar gewesen. Seit 2011 habe es nur in einem Fall ein vergleichbares Szenario gegeben – 2021 querte kein Radfahrer, sondern ein Fußgänger die Fahrbahn und übersah einen Motorradfahrer (regionalHeute.de berichtete). Beide Beteiligten wurden schwer verletzt. Grundsätzlich würden an dieser Stelle eher Unfälle im Zusammenhang mit Abbiegevorgängen verursacht. "Aber wie gesagt bislang ohne den Status einer Unfallhäufungsstelle. Mit diesem Unfall könnte sich der Status ändern und dann wäre auch dieser Punkt Thema der Unfallkommission", kündigt Steinke an.


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