Was bringt uns die „Grüne Gentechnik" ?


Zell- und Molekularbiologin Anne Reupke (stehen) informierte die  CDU-Senioren. Foto: Privat
Zell- und Molekularbiologin Anne Reupke (stehen) informierte die CDU-Senioren. Foto: Privat | Foto: Privat



Wolfenbüttel. Beim Bemühen die Zusammenhänge in unserer modernen Gesellschaft besser zu verstehen, wollte die CDU Kreisseniorenunion mehr über die „Grüne Gentechnik“ wissen. Als kompetente Wissenschaftlerin begrüßte Kreisvorsitzende Monika Bötel, Anne Reupke, Zell- und Molekularbiologin.



"Seit Jahrtausenden verändert der Mensch ständig den genetischen Bauplan der Nutzpflanzen. Früher hieß dieser Vorgang nur einfach „Züchtung“ und zog sich über lange Zeiträume hin. Diese konventionelle Züchtung wurde auch mittels Kreuzung erreicht. Jede Pflanze enthält Gene, in jeder Zelle! Mit jeder Pflanze, die wir verzehren, nehmen wir 30.000 verschiedene Gene auf! Täglich verzehren wir unzählige Gene. Die Zell- und Molekularbiologen erforschten und entwickelten die „Grüne Gentechnik“. Diese wird seit 20 Jahren kommerziell genutzt und von Gegnern der Gentechnik verteufelt. Das geschieht aus ideologischen Gründen und ist durch nichts zu rechtfertigen. In den letzten zwanzig Jahren ist kein einziger Fall von Gesundheitsgefahren bewiesen. Lediglich die Züchtung ist gezielter und schneller. Das gilt besonders für die Nutzpflanzen Baumwolle, Soja, Mais und Raps. Es werden bessere Erträge bei geringerem Herbizid- und Pestizidbedarf erreicht. Die Pflanzen werden unempfindlicher gegen Schädlinge. Dadurch wird das Spritzen mit Giften verringert oder sogar überflüssig und schont die Umwelt. Auch die Trockenheitstoleranzen oder Empfindlichkeiten gegen Feuchtigkeit können beeinflusst werden. Das ist für den Klimawandel enorm wichtig. Sogar die Steigerung von Vitaminen (Provitamin A) wie Beta-Carotin bei Reis war erfolgreich. Es entstand der Goldene Reis, der zum Beispiel gut für die Augen war. Obwohl es keine gesundheitlichen Nachteile gab, wurde der Anbau aus ideologischen Gründen weltweit verboten! Die Debatte muss von der ideologischen und politischen Ebene auf die Sachebene gehoben werden. Deutschland verliert sonst den technologischen Anschluss. Wegen der vielen Verbote und Forschungseinschränkungen wandern Wissenschaftler mehr und mehr in Ausland. Die Ernährung der schnell steigenden Zahl der Weltbevölkerung von 7,3 Milliarden Menschen gerät in Gefahr. Auch zur Herstellung von Medikamenten können Pflanzen genutzt werden, wie zum Beispiel die Wasserlinsen. Den aufmerksamen Zuhörern wurde klarer, dass die Gentechnik kein Teufelszeug ist aber auch kein Wundermittel, sondern eine andere Art der Züchtung mit neueren Mitteln und Möglichkeiten. Viel Beifall gabs für die Diskussion im „Hotel Forsthaus“. „Was wir über den Islam wissen sollten“ ist das Thema am 23. März um 15 Uhr. Janis Berzins, Islambeauftragter der Evangelischen Landeskirche, informiert wieder im “Hotel Forthaus“, berichtete die Kreisvorsitzende."



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