Wolfenbüttel: Vorerst keine Einigung zum Thema "Artothek" in Wolfenbüttel

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Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wolfenbüttel reichte im März 2012 einen Antrag auf Prüfung zur Errichtung einer "Artothek" in Wolfenbüttel ein. Heute wurde der Antrag, nach ausgiebigerer Prüfung seitens der Verwaltung, in der Ausschusssitzung für Kultur,Tourismus und Städtepartnerschaft besprochen.

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Bürgermeister Thomas Pink. Foto: Marc Angerstein



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Prof. Dr. Christoph Helm. Foto: Raedlein



Bürgermeister Thomas Pink kam gleich zu Beginn des Themas auf den Punkt. "Wir haben uns sehr intensiv mit dem Antrag auseinander gesetzt und sind aber letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass die Errichtung einer "Artothek" für Wolfenbüttel nicht in Frage kommt. Der Aufwand von Nutzen und Kosten steht in keinem angemessenen Verhältnis. Auch räumlich wäre eine "Artothek" nicht möglich. Das Museum platzt jetzt schon aus allen Nähten und die Jahnturnhalle ist später für andere Zwecke vorgesehen. Hinzu kommt, dass wir es aus personeller Sicht im Augenblick nicht stemmen könnten."

Die Tatsache, dass dem Antrag nun nicht stattgegeben werden sollte, veranlasste Ausschussmitglied Dr. Claudia Bei der Wieden (SPD) zu der Frage, ob man denn auch bei anderen Einrichtungen, beispielsweise dem Kunstverein, nachgefragt hätte. "Man könnte solch eine "Artothek" ja auch im kleinen Rahmen halten und über den Kunstverein abwickeln", lenkte sie ein. Auch hier konnten Bürgermeister Pink und der Vorsitzende, Dr. Christoph Helm, keine positiven Ergebnisse liefern. "Natürlich haben wir auch andere Einrichtungen in Erwägung gezogen und geprüft. Aber auch der Kunstverein hat keinen Platz", so Helm.

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Dr. Claudia Bei der Wieden schlägt eine "Artothek" im kleine Rahmen vor Foto:



Claudia Bei der Wieden unternahm trotzdem noch einmal den Versuch, den Ausschuss davon zu überzeugen, heute keine negative Abstimmung zu fällen. "Wir sollten eventuell darüber nachdenken, die "Artothek" mit ehrenamtlichen Helfern einzurichten. In einem kleineren Rahmen, an einem geeigneten Ort."

Hier lenkten Thomas Pink  und Dr. Christoph Helm schließlich doch ein und versprachen, den Antrag nach der Sommerpause noch einmal in den Ausschüssen zu behandeln. "Vielleicht findet sich ja doch eine Möglichkeit. Gerne können wir in der zweiten Jahreshälfte den Antrag und die Prüfung noch einmal in den Ausschüssen behandeln", sprach Pink.

Vorerst konnte also keine Entscheidung zum Thema "Artothek" in Wolfenbüttel gefällt werden. Der Tagespunkt wurde von der heutigen Tagesordnung abgesetzt und wird nach der Sommerpause neu aufgenommen.


Was genau ist eine "Artothek"? 

Als "Artothek" bezeichnet man  in der Regel eine öffentliche Einrichtung, die Werke aktueller und junger Künstler in jeglicher Form (Bilder, Skulpturen, Plastiken) kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr verleiht. Diese Institution soll das Kunstverständnis der Menschen und junge Künstler fördern. Der Entleiher hat die Möglichkeit, für einen gewissen Zeitraum das geliehene Kunstwerk in seiner eigenen Umgebung auf sich wirken zu lassen und Freunde und Bekannte daran teilhaben lassen. Außerdem können so die Werke junger und unbekannter Künstler populärer gemacht werden. In den Räumen einer "Artothek" werden die Werke als Dauerleihgabe der Künstler, oder erworbene und gespendete Werke ausgestellt und vermittelt. Eine "Artothek" soll und kann auch als Kommunikationsplattform für Künstler und Kunstinteressierte dienen.

Die Stadtbücherei Braunschweig verfügt über eine "Artothek" und hat rund 350 Werke in ihrem Bestand.


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