Wolfenbüttel/Kenosha: Zwei Studenten der Ostfalia berichten über ihr Auslandssemester in Wolfenbüttels Partnerstadt Kenosha an der "University of Wisconsin Parkside"




Die Ostfalia-Studenten Bastian Schaare und Daniel Steffens verbrachten ein Semester an Wolfenbüttels Partneruniversität "University of Wisconsin Parkside" in Kenosha. Bastian Schaare und Daniel Steffens haben ihre Erfahrungen in Kenosha aufgeschrieben und unserer Online-Zeitung zur Verfügung gestellt.


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Daniel Steffens Foto:



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Bastian Schaare Foto:



Wir, Bastian Schaare und Daniel Steffens, sind Studenten an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Dort studieren wir den Studiengang Recht, Finanzmanagement & Steuern an der Fakultät Recht.
Aufgrund der globalen Internationalisierung entschieden wir uns für ein Auslandssemester.
Da die Erweiterung unserer englischen Sprachkenntnisse auch ein wichtiger Faktor war wählten wir die USA. Um genau zu sein die University of Wisconsin Parkside in Kenosha, welches eine Partner-Universität der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel ist.

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University of Wisconsin Parkside" in Kenosha Foto:



Warum Kenosha?
Die Stadt Wolfenbüttel sowie die Ostfalia verbindet eine Partnerschaft mit Kenosha bzw. mit der Parkside University, sodass wir lediglich den Flug, die Unterbringung & Verpflegung bezahlen mussten. Dies war für uns ein wichtiges Argument nach Kenosha zu gehen.
Kenosha liegt an der Westküste des Lake Michigan zwischen Milwaukee und Chicago. Kenosha ist nach Milwaukee, Madison und Green Bay die viertgrößte Stadt im Bundesstaat Wisconsin. Kenosha ist ungefähr 1 Stunde von Chicago entfernt und hat circa 100.000 Einwohner.
Kensoha hat rund doppelt so viele Bewohner wie Wolfenbüttel und ist in den USA eher als „Kleinstadt“ anzusehen. Jedoch ist es fast unmöglich ohne eigenes Auto die notwendigsten Dinge zu erledigen. Aufgrund unserer frühen Anreise beschlossen wir von unserer Universität, welche nördlich in Kenosha liegt, zu einem Outlet Center im Süden Kenoshas zu Fuß zu gehen. Wir gingen ca. 4 Stunden in eine Richtung und hatten das Outlet Center noch nicht in Sicht. Daher beschlossen wir ein Taxi zu rufen, welches weitere 20 Minuten bis zum Ziel brauchte.
Die amerikanische Bevölkerung ist sehr aufgeschlossen und gastfreundlich. Daher haben wir uns sehr darüber gefreut, dass uns der Bürgermeister von Kenosha, Keith G. Bosman, persönlich in seinem Büro zu einem „Smalltalk“ empfing. In dem Gespräch unterhielten wir uns unter anderem über die Entwicklung Kenoshas sowie seinem letzten Besuch in Wolfenbüttel.
In dem Rathaus selber wurde eigens für Wolfenbüttel ein großes „Schaufenster“ eingerichtet, in dem unter anderem Fotos von der historischen Altstadt und anderer Sehenswürdigkeiten hängen.
Zudem gibt es in Kenosha den sogenannten „Wolfenbüttel Park“ der sehr schön am Lake Michigan gelegen ist und in dem sich die Bürger Kenoshas gerne in Ihrer Freizeit aufhalten und den Blick auf den Lake Michigan genießen.
Die Amerikaner sind sehr fasziniert von den vielen Burgen, Schlössern sowie Fachwerkhäusern in Deutschland. Dies bestätigte uns auch der Bürgermeister Keith Bosman, welcher bei seinem letzten Besuch in Wolfenbüttel sehr angetan vom der historischen Altstadt Wolfenbüttels und insbesondere dem Schloss war.
Er bedankte sich bei uns für unseren Besuch und unser Interesse. Bei der Verabschiedung teilte er uns mit, dass er sich sehr über ein Widersehen in Wolfenbüttel freuen würde.

Planung:

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Bastian Schaare und Daniel Steffens mit Bürgermeister Thomas Pink Foto:



Die Planung bzw. Vorbereitung sollte sehr gut bedacht sein, daher haben wir das erste Mal im Oktober 2011 im International Büro in der Ostfalia vorgesprochen. Wir einigten uns auf einen Termin im Januar um die genaue Planung, den Ablauf der Bewerbung sowie die benötigten Unterlagen besprechen zu können. Bei dem Termin im Januar bekamen wir einige Infos sowie eine Checkliste seitens des International Office der Ostfalia überreicht. Vom Ehrgeiz und der Vorfreude motiviert begannen wir Diese nun abzuarbeiten. Es fing mit einer Onlinebewerbung auf der Homepage der Parkside Univeristy an. Nachdem dies erledigt war und wir einige Wochen später die Zusage hatten, konnten wir uns um das Visum kümmern. Dies ging erst jetzt, da hierfür ein wichtiges Dokument seitens der Parkside University benötigt wurde. Der Termin im amerikanischen Konsulat in Berlin lief problemlos ab, sodass wir unser Visum ca. eine Woche später in den Händen hielten. Auch eine Auslandskrankenversicherung musste abgeschlossen werden. Diese kann zwar auch an der Parkside University abgeschlossen werden, jedoch zu einem viel höheren Preis.
Den Hinflug haben wir bereits im Februar gebucht, da Dieser dort besonders günstig war. Wir entschieden uns vor dem Studium in Kenosha ein paar Tage in Miami zu genießen da das Studium wohl noch anstrengend genug werden würde - mit Diesem Gedanken lagen wir genau richtig.

Die Universität:
Die Universität liegt etwas abseits, genau zwischen den beiden Städten Kenosha und Racine. Wenn man kein eigenes Auto hat (was in unserem Fall so war), hat man Probleme am Wochenende oder auch abends vom Campus in Richtung Kenosha Downtown zu kommen. Entweder man geht zu Fuß (45 min) oder man fragt einen amerikanischen Studenten ob Dieser einen fahren kann. Wir wohnten in einem Doppelzimmer im Studentenwohnheim namens Pike River Suites, direkt auf dem Campus. Unser Zimmer lag auf dem sogenannten „International Floor“, wo wir uns mit 2 Amerikanern und einem Südkoreaner ein großes Bad teilten. Dann gibt es noch die Ranger Hall, wo ca. 300 Studenten leben. Dort teilen sich 3-6 Studenten eine Art Wohnung. Dann gibt es noch die Appartments, was kleine Reihenhäuser sind in dem man mit 4-6 Studenten in einer kleinen Wohnung wohnt. Auf unserem gemeinsamen Hauptflur, welcher der Zugang zu circa 15 Zimmern ist, ist so gut wie immer was los, sodass die ersten Kontakte schnell hergestellt waren. Die amerikanische Bevölkerung ist sehr aufgeschlossen und hilfsbereit uns gegenüber gewesen, sodass es so manche schöne Abende und Ausflüge gab.
Die Universität bietet Studenten in 3 Wohnheimen Schlafplatz. In der Mensa gibt es verschiedene Stationen wo man von Pizza über Hamburger, Sandwiches bis hin zu einer Salatbar hin frei auswählen konnte. Die Universität ist mit circa 5000 Studenten eher eine kleine, jedoch ist die Größe des Campus sowie der Universität nicht mit den deutschen Maßstäben zu vergleichen. So ist es keine Überraschung, dass der Campus einen eigenen Subway sowie einen Starbucks hat.
Aber so sehr die Amerikaner auch in ihr Fast-Food „verliebt“ sind, so sportbegeistert sind sie auch. Auf dem Universitätsgelände gibt es nicht nur Soccer Fields, Cricket und Rugbyplätze sondern eine riesige Sporthalle mit Schwimmbad, Kraftraum, Volley- und Basketballplätzen sowie einer 400m Laufbahn und etliche Massageräumen. Frauenfussball und Volleyball sind besonders beliebt und so kann es auch mal sein das 3000 Zuschauer bei einem Spiel der Frauen zum anfeuern kommen. Demnach kann man in der Freizeit viel Sport treiben oder auch einen Ausflug nach Chicago oder Milwaukee machen. Es gibt sehr viel zu entdecken, tolle Einkaufsmöglichkeiten und natürlich viele Konzerte sowie Spitzensport der NFL, NBA und NHL sowie Fußball. Milwaukee ist etwas kleiner, aber genauso interessant. In Milwaukee gibt es viele kleine Bars in denen man abends gemütlich entspannen kann. Es hat irgendwie ein ganz besonderes Flair und ist immer einen Stopp wert. Zudem leben dort viele Deutsche und es gibt ein German Fest sowie ein eigenes Oktoberfest.

Das Studium:

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Bastian Schaare und Daniel Steffens mit Kenoshas Bürgermeister Keith G. Bosman Foto:



Wir entschieden uns für die Vorlesungen International Financial Management, Managerial Finance, Money & Banking sowie Legal Environment of Business.
Vier Vorlesungen hörte sich für uns im Gegensatz zu Deutschland zwar wenig an, jedoch erfuhren wir dass selbst die amerikanischen Studenten nicht mehr wie 4 oder 5 Vorlesungen belegen. Das amerikanische System an Universitäten unterscheidet sich sehr im Gegensatz zu dem Deutschen. Der Ablauf der Vorlesungen an sich ist zwar identisch, jedoch nicht der Aufwand der nebenbei von den Professoren gefordert wird. Die einzelnen „classes“ sind recht übersichtlich und haben rund 15 – 20 Studenten. So sind die Klassen auch nach Schwierigkeitsgrad gegliedert in 100, 200, 300 und 400 Klassen wobei 100 die Einsteigerkurse sind und 400 welche die man zum Schluss des Studium absolviert. Wir entschieden uns für eine 400er, zwei 300er und eine 200er Class. In vielen Fächern fließen auch Vorträge zu ausgewählten Themen, Gruppenarbeiten, Hausarbeiten, Ausarbeitungen wie zum Beispiel eine Bilanzanalyse eines Großkonzerns sowie die Anwesenheit mit in die Benotung ein. Auch die Anzahl der Klausuren ist anders. So werden pro Fach drei Klausuren geschrieben. Auch Zwischentests sind keine Seltenheit gewesen. Nach einer Eingewöhnungszeit von ca. 3 Wochen war es jedoch nicht mehr schwierig alles auf Englisch zu lesen bzw. auszuarbeiten.

Fazit:
Wir würden jederzeit wieder ein Auslandssemester absolvieren da uns Dieses fachlich als auch menschlich viel gebracht hat und wir die gesammelten Erfahrungen sehr zu schätzen wissen. Auch wenn man nach einem Semester die englische Sprache nicht perfekt beherrscht, so konnten wir Diese dennoch enorm verbessern.
Ein weiteres Argument für ein Auslandssemester ist das Kennenlernen einer anderen Kultur.
Wir haben in unserer Zeit in den USA viele nette Menschen kennengelernt und eine Menge Sachen erlebt die hier in Deutschland nie möglich gewesen wären.
Auch möchten wir uns an dieser Stelle bei Herrn Prof. Dr. iur. Achim Rogmann sowie Prof. Dr. rer. pol. Stefan Zeranski bedanken, die in Ihren Vorlesungen immer wieder betont haben wie wichtig ein Auslandsaufenthalt für die weitere Karriere ist und uns so den entscheidenden Anstoß gegeben haben.


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