SPD-Ratsfraktion appelliert. Wolfsburg soll Flüchtlinge aus Moria aufnehmen

Wolfsburg müsste laut SPD vier Flüchtlinge aufnehmen.

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Wolfsburg. Im Angesicht der dramatischen Zustände in dem abgebrannten griechischen Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos appellieren die Wolfsburger Sozialausschuss- Vorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete, Immacolata Glosemeyer, und der Jugendhilfeausschuss Vorsitzende und SPD-Bundestagsabgeordnete, Falko Mohrs, an die Bundesregierung und an die europäische Union schnellstmöglich zu handeln. Dies erklären die Politiker am Donnerstag in einer Mitteilung.


Weiter heißt es darin: „Wenn Deutschland voran geht und von den insgesamt 12.000 Bewohnern nur 2.000 Flüchtlingen eine neue Heimat gibt, dann würden dies für das Land Niedersachsen 200 Menschen sein. Legt man für die weitere Verteilung den so genannten Königsteiner Schlüssel zu Grunde, nimmt Wolfsburg gerade einmal 4 Menschen auf“, rechnet Mohrs vor. Niedersachsen habe schon vor geraumer Zeit das Angebot gemacht, eine größere Zahl von Geflüchteten aus Moria aufzunehmen, erinnert Glosemeyer.

„Wir haben in Wolfsburg ein dichtes Netz an engagierten und hilfsbereiten Menschen und Organisation, die bereits auf gute Erfahrungen mit der Integration von Flüchtlingen zurückgreifen können“, weiß Glosemeyer. Viele Vereine hätten mittlerweile ein breites Angebot für die Asyl- bewerber geschaffen, so bieten beispielsweise der SSV Vorsfelde und der VfR Eintracht Nord Fußball an, die Flüchtlingshilfe selbst offeriert Schwimmkurse. In etlichen Flüchtlingsheimen gibt es Deutschunterricht und Hausaufgabenbetreuung. Zudem verfügt Wolfsburg über eine räum- liche Infrastruktur, die derzeit nicht voll ausgelastet ist. Glosemeyer: „Mit der jüngsten Aufnahme von unbegleiteten jungen Flüchtlingen haben wir schon gute Erfahrungen gemacht.“

Mohrs: „Es wäre ein deutliches Zeichen der Humanität, wenn Deutschland diesen Menschen, die nicht nur im Bürgerkrieg in Syrien alles verloren haben, sondern nun auch zum zweiten Mal hart vom Schicksal getroffen wurden, die (über-)lebensnotwendige Unterstützung anbietet. Gerade erst hat der Rat der Stadt Wolfsburg sich mit breiter Mehrheit zum „Sicheren Hafen“ er- klärt. Mohrs: „Die Aufnahme der Menschen aus Moria könnte ein Anlass für eine konkrete erste Hilfsmaßnahme sein.“ Das Feuer im Lager Moria auf Lesbos ist nach Meinung der SPD eine Tragödie. „Es hat erneut die Schwächsten getroffen. Die Europäische Union steht für Solidarität und auch für Humanität – und diese Prinzipien müssen besonders jetzt Anwendung finden. Wir können jetzt nicht diskutieren, wie eine europäische Asylpolitik aussieht, sondern wir müssen jetzt eines geben: eine schnelle und unkomplizierte Hilfe. Wir Niedersachsen sind bereit, unseren Anteil daran zu tragen. Es muss endlich Menschlichkeit walten, um dieses Elend zu been- den“, so Landtagsabgeordnete Glosemeyer abschließend.


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