30 batterieelektrische Züge für die Region

Der Ausstieg aus dem Diesel-Antrieb soll vorangetrieben werden. Vom Land kam jetzt die Förderzusage.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Region. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und der Regionalverband Großraum Braunschweig haben diese Woche die Zuwendungsbescheide vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung über die Anschaffung von insgesamt 70 batterieelektrischen Zügen - so genannten Niedersachsen-BEMU - Battery Electric Multiple Unit - im Personennahverkehr erhalten. Die LNVG plant damit, 40 Niedersachsen-BEMU anzuschaffen, für den Regionalverband sind es 30. Das berichtet der Regionalverband in einer Pressemitteilung.



Insgesamt belaufen sich die Zuwendungsbescheide auf 623 Millionen Euro, 267 Millionen Euro fließen an den Regionalverband Großraum Braunschweig, 356 Millionen Euro an die LNVG. Die Fördermittel werden dazu verwendet, eine Flotte moderner elektrischer Züge anzuschaffen, die dazu beitragen soll, den CO2-Ausstoß im öffentlichen Nahverkehr signifikant zu reduzieren. Durch den Einsatz dieser umweltfreundlichen Züge werde Niedersachsen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern.

Harz-Heide-Netz in der Region


Die ersten Netze, in denen Dieselzüge ersetzt werden, sind ab 2029 das Heidekreuz und das Harz-Heide-Netz. Letzteres umfasst die Linien RB 42 (Braunschweig – Bad Harzburg), RB 43 (Braunschweig – Goslar), RB 44/48 (Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt), RB 45 (Braunschweig – Schöppenstedt), und RB47 (Braunschweig – Uelzen). In anderen Netzen sollen mit dem Ausbau der Infrastruktur bis 2037 die letzten Dieselfahrzeuge von der Strecke gehen.

Grundsätzlich gelte: Zunächst rollen alte Züge am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer aufs Abstellgleis. Fahrzeuge, die die übliche Einsatzdauer von 30 Jahren noch nicht erreicht haben, werden für den Diesel-Betrieb in Netzen genutzt, die noch nicht elektrifiziert oder BEMU-tauglich sind. Die jetzt angestoßene Beschaffung werde ein erster Schritt sein, weitere heute noch eingesetzte Dieselzüge in den nächsten 15 Jahren zu ersetzen.

Fahrdraht nicht auf der gesamten Strecke nötig


Batterieelektrische Fahrzeuge können auf Strecken mit Oberleitung fahren und gleichzeitig ihre Akkus laden. Zusätzlich oder alternativ lassen sich die Akkus an „Ladeinseln“ aufladen. So oder so: Fahrdraht ist nicht auf der gesamten Strecke nötig: „Wir sind sehr dankbar für den Erhalt der Zuwendungen. Dennoch gilt: Die Fahrzeuge allein reichen nicht! Wir benötigen die notwendige Infrastruktur für die neue Antriebsart“, so Carmen Schwabl Geschäftsführerin der LNVG.

Auch Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbandes, betont: „Die Antriebswende im Schienenverkehr ist eingeläutet. Künftig wird auch auf allen Strecken in der Region Braunschweig nur noch elektrisch oder mit Batterie gefahren. Unsere Abstimmungen mit der DB InfraGO zur „Teilnetzelektrifizierung Nordharz“ sowie für die Strecke Braunschweig – Gifhorn laufen auf Hochtouren, damit ein zuverlässiger BEMU-Betrieb möglich wird.“

Das Harz-Heide-Netz soll vom ersten Tag an ein vollständig klimaneutrales Netz sein. Der Regionalverband hatte nach intensiven Untersuchungen 2022 beschlossen, die Dieseltriebwagen durch die BEMU-Technologie zu ersetzen.


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