Region. Ob Verkehrsunfall oder Herzinfarkt – wenn jede Minute zählt, macht ein Einsatz der gemeinnützigen ADAC Luftrettung den Unterschied: Die Gelben Retter:innen sorgen dafür, dass Patient:innen auf dem schnellsten Wege versorgt werden. Auch im vergangenen Jahr war wieder Verlass auf sie. Auch der in Wolfenbüttel stationierte Rettungshubschrauber Christoph 30 flog zu mehr als 1.700 Einsätzen aus.
In Niedersachsen flogen die Hubschrauber der ADAC Luftrettung zu insgesamt 5.903 Einsätzen (2021: 5.313). Im bundesweiten Vergleich der Einsatzzahlen ist das der vierte Platz hinter Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, berichtet der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt in seiner Jahresbilanz für 2022.
ADAC Rettungshubschrauber 2022 so oft alarmiert, wie noch nie
Bundesweit wurden die Luftretter 55.675-mal gerufen (2021: 52.234). Das entspricht rund 153 Einsätzen täglich. Hauptursache für die Alarmierung sind mit 30 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Es folgen mit 28 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 14 Prozent der Fälle wurden neurologische Notfälle, wie zum Beispiel ein Schlaganfall diagnostiziert. Bei acht Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.
Von den 1.719 Einsätzen (Vorjahr 1.374), die Christoph 30 im Einsatz war, machten 38 Prozent (653 Einsätze) Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems aus. Dahinter, mit 23 Prozent (395 Einsätze), kommen Unfälle. In 13 Prozent (223) der Fälle waren es Neurologische Notfälle und bei 8 Prozent handelte es sich um Notfälle des Atmungssystems.
Überlastung des bodengebundenen Rettungsdienstes
Als Grund für die Rekordzahlen sieht die ADAC Luftrettung zum einen die steigende Mobilität nach Ende der Coronaeinschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und Spezialeinsätzen mit Rettungswinde. Zum anderen auch regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie ein weit verbreiteter Notarztmangel. Die Rettungshubschrauber haben große Vorteile gegenüber dem bodengebundenen Rettungsdienst: In circa zwei Minuten sind die Maschinen startklar, um die Notärzt:innen und Notfallsanitäter:innen zu den Patient:innen zu bringen. Ihr Einsatzradius beträgt in der Regel nicht mehr als 50 bis 70 Kilometer. Die Alarmierung erfolgt über die nächstgelegene Rettungsleitstelle.
Tag der offenen Tür in Wolfenbüttel
Die beiden niedersächsischen Rettungshubschrauber Christoph 19 und Christoph 30 feiern in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum. Anlässlich der Feierlichkeiten findet am 1. Juli in Wolfenbüttel ein „Tag der offenen Tür“ in Verbindung mit dem Klinikum statt.
„Gegen die Zeit und für das Leben“
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
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