Bordellartiger Betrieb: SPD wehrt sich gegen Rücktrittsforderungen der CDU

In einer gemeinsamen Erklärung verteidigen die SPD-Politiker aus dem Braunschweiger Raum ihren Bezirksbürgermeister und kontern gegen den Vorwurf der Untätigkeit.

Die SPD stellt sich an die Seite der Anwohner, die gegen das geplante Bordell protestieren.
Die SPD stellt sich an die Seite der Anwohner, die gegen das geplante Bordell protestieren. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Der geplante Bordellbetrieb in der Berliner Straße erhitzt weiterhin die Gemüter der Braunschweiger Politik. Nachdem sich bereits die BIBS-Fraktion und die CDU-Fraktion zu der Problematik des geplanten Bordellbetriebs äußerten, reagiert die SPD nun mit einer gemeinsamen Erklärung, in der sie Gerhard Stülten verteidigt - wie auch schon die BIBS-Fraktion zuvor. Die CDU hatte dem Bezirksbürgermeister bereits den Rücktritt nahegelegt. Dagegen wehrt sich nun die SPD. Wir veröffentlichen die gemeinsame Erklärung unkommentiert und ungekürzt.


Die ständigen gegen den Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks 112, Gerhard Stülten, in den sozialen Medien und der Berichterstattung vorgetragenen Vorwürfe und Rücktrittsforderungen, sind eine Unverschämtheit. Man wirft Herrn Stülten vor, bereits 2019 über die Pläne für einen bordellartigen Betrieb in der Berliner Straße informiert gewesen zu sein und nichts unternommen zu haben.

Diese Aussage ist falsch. Bereits im November 2019 hat der Bezirksbürgermeister für den Bezirk Wabe – Schunter – Beberbach seinen Stadtbezirksrat über die Pläne der Verwaltung, in der Berliner Straße einen bordellartigen Betrieb zu genehmigen, informiert.

Diesem Bezirksrat gehören auch die Ratsfrau Keller und der Ratsherr Torsten Wendt von der CDU an, der ebenfalls vehement aktiv den Rücktritt des Herrn Stülten fordert.

Trotzdem sind uns keinerlei Initiativen dieser CDU-Politiker aus dieser Zeit gegen das geplante Bordell bekannt.

Herrn Stülten nun zum Sündenbock machen zu wollen, ist dreist und unverfroren.

Bezeichnend ist außerdem, dass diese Forderung ausgerechnet zu einem Zeitpunkt gestellt wurde, zu dem sich Herr Stülten zur Kur befand. Was für eine praktischer „Zufall“.

Offenbar ist der Vorwahlkampf eröffnet. Das merkt man auch an anderen Aktivitäten der CDU. Die sind aber heute nicht das Thema.

Das Thema sind vielmehr die berechtigten Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner, zum Beispiel aus dem Baugebiet „Alte Baumschule“. Die machen sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder. Das Risiko besteht ja nicht primär in dem, was dort hinter verschlossenen Fenstern stattfinden soll, das Risiko ist das Klientel, das durch ein Bordell angelockt wird. Wer will denn in so einem Umfeld seine Kinder großziehen? Oder haben Sie schon einmal zu einem Kindergeburtstag in eines der Lokale in der Bruchstraße geladen?

Diese Sorgen sollte für jeden Kommunalpolitiker Vorrang haben und nicht der Wahlkampf.

Wir, Kommunalpolitiker aus dem östlichen Braunschweig und ein Landtagsabgeordneter, nehmen diese Sorgen ernst und unterstützen die Betroffenen. Ohne Wenn und Aber. Und vor allen Dingen ohne Sticheleien gegen den politischen Gegner.

Wir stehen aber auch zu Gerd Stülten, der seit neun Jahren als Bezirksbürgermeister für seinen Stadtbezirk eine hervorragende Arbeit leistet.

Ulrich Volkmann Dr. Christos Pantazis
Bezirksbürgemeister Volkmarode Landtagsabgeordneter

Sonja Brandes Peter Chmielnik
Mitglied des Stadtbezirksrates SPD-Fraktionsvorsitzender im
Wabe – Schunter – Beberbach Stadtbezirksrat Wabe – Schunter – Beberbach

Stefan Jung Bernd Schulze-Giesow
SPD-Fraktionsvorsitzender im Bezirksbürgermeister Hondelage
Stadtbezirk Volkmarode

Bernd Kaufmann
Mitglied des Stadtbezirksrates Hondelage


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