In the Ghetto...

von Robert Braumann




Braunschweig. Mit Eintracht-Schal und freundlichem Gemüt führte der Soziologe und Fotograf Camilo José Vergara heute die Pressevertreter durch seine Ausstellung Tracking Time – Documenting America’s Post-Industrial Cities, die am 16.10. (19 Uhr) Premiere in Braunschweig feiert.



"Es sei ein wenig kalt in Deutschland", sagt der gebürtige Chilene gleich zu Anfang. Das erklärt schon einmal den modischen Schal. Dann zeigt er eine Auswahl aus seinen fantastischen Werken. Seit über 40 Jahren zeigen seine Bilder die Spannung und das Leben in den von Armut gekennzeichneten Problemvierteln amerikanischer Metropolen. Dabei berichtet er von den Symptomen sozialer Konflikte und macht das Auseinanderdriften der amerikanischen Gesellschaft in seinen kontinuierlichen Langzeitstudien für den Betrachter erfahrbar. So fotografiert er Gebäude und Plätze immer wieder. Zeitweise mit großen zeitlichen Abständen, so kann man als Betrachter nachempfinden, wie sich ein Stadtteil oder ein Gebäude grundlegend verändert. Aber auch die menschliche Perspektive kommt nie zu kurz.



Auch die Bewohner der Viertel bekommen Raum auf seinen Fotografien. Die Ausstellung ist die Erste auf deutschem Boden und zeigt in den beiden Austellungsräumen in der Helmstedter Straße 1 und der Hamburger Straße 267, 180 Aufnahmen des Künstlers. Eine große Ehre für Braunschweig, solch eine große Künstlerpersönlichkeit hier begrüßen zu dürfen. Für sein Wirken wurde Vergara im vergangenen Jahr sogar mit der National Humanities Medal ausgezeichnet. Präsident Barack Obama überreichte die Auszeichnung. Er war der erste Fotograf, der diesen Preis erhielt. Im September 2014 erwarb die Library of Congress Arbeiten Vergaras, um sie für das nationale Gedächtnis der Nation zu bewahren. Öffnungszeiten: Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr, Eintritt: 5 € / 3 € ermäßigt. Mehr Informationen unter: www.photomuseum.de


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