SPD hält Seniorenticket für "durchschaubares Wahlkampfmanöver"

Stattdessen soll der ÖPNV generell vergünstigt werden. Eine Vergleichbarkeit mit der Schülerfahrkarte sehe die SPD nicht.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse. Foto: Raedlein
Der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse. Foto: Raedlein | Foto: Archiv

Braunschweig. Die SPD-Fraktion im Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) warnt vor einem Überbietungswettstreit bei der Einführung günstiger ÖPNV-Fahrscheine und setzt sich dagegen für eine grundlegende Tarifreform auf Verbandsebene ein. Diese Ergebnisse sollten zunächst abgewartet werden. "Schnellschüsse wie den jetzigen Vorstoß der CDU-Fraktion zur Einführung eines ermäßigten Seniorenticket sind dagegen durchschaubare Wahlkampfmanöver", meint Marcus Bosse, Vorsitzender der SPD-Fraktion im RGB in einer Pressemitteilung.


"Es ist unser erklärtes Ziel, den ÖPNV zu stärken und mehr Menschen durch attraktive und günstige Angebote zum Umstieg zu motivieren", erklärt Bosse am Rande der Regionalverbandsversammlung am vergangenen Donnerstag und fügt hinzu: "Daher haben wir die Verbandsverwaltung bereits im März 2019 damit beauftragt, eine umfassende Tarifreform zu erarbeiten und innovative Preis-Modelle zu kreieren, die den ÖPNV in Gänze aufwerten würden."

Vergleich mit Schülerkarten unangebracht


Selbstverständlich zeige sich auch die SPD-Fraktion offen für weitere Ermäßigungen, auch für Senioren. Dies müsse jedoch ganzheitlich gedacht werden und könne nicht mit der jüngst auf SPD-Initiative hin erfolgten Einführung von günstigen Schülerfahrkarten verglichen werden, so Bosse: "Die Einführung der Schülerfahrkarten besitzt eine viel längere Vorgeschichte, bestehend unter anderem aus unzähligen und jahrelang geführten Gesprächen mit den Schülervertretern. Hier geht es zudem darum, junge Menschen ohne eigenes Einkommen zu unterstützen und früh für den ÖPNV zu begeistern." Ein solches Ticket habe entsprechend eine viel tiefgreifendere Signalwirkung und sei kein plumper Versuch, mit einfachen Wahlgeschenken bei Wählergruppen wie den Senioren zu punkten. "Senioren ab 65 Jahren können außerdem bereits jetzt vergünstigte Monatskarten erwerben - ein vergleichbares Angebot gab es für Schüler bisher nicht", so Bosse.


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