Streit um Sidonienbrücke beendet: Rat folgt dem Vorschlag der Verwaltung

Der Rat der Stadt Braunschweig folgte während der gestrigen Ratssitzung der Vorlage der Verwaltung. Aber vorher wurden noch einige Spitzen verteilt.

von


Der Streit um die Sidonienbrücke hat nun ein Ende gefunden.
Der Streit um die Sidonienbrücke hat nun ein Ende gefunden. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Der Streit um die Sidonienbrücke hat mit der gestrigen Ratssitzung ein Ende gefunden. Dass sich etwas tun musste, an der Brücke, war lange Zeit das Einzige, das sicher feststand. Über das Wie ließ sich jedoch scheinbar vortrefflich streiten (regionalHeute.de berichtete). Auch während der gestrigen Ratssitzung wurden die verschiedenen Standpunkte der Fraktionen noch einmal deutlich. Bei einer Enthaltung und mehreren Gegenstimmen folgte der Rat dennoch der Vorlage der Verwaltung. Nun soll eine schlanke Konstruktion in Stahl-Beton-Verbauweise mit schrägen Streben unter dem Träger verwirklicht werden. Die Brücke soll eine Breite von 4,60 Metern bekommen. In der Mitte soll sich diese auf sechs Meter verbreitern.


Im Vorfeld der Abstimmung hatte Dr. Rainer Mühlnickel von den Grünen noch einmal deutlich gemacht, dass die Vorlage der Verwaltung nach wie vor für die Grünen nicht zu akzeptieren sei und sie daher an ihrem Änderungsantrag festhalten wollen. Um ausreichend Platz für Fußgänger, Lastenräder und zum Verweilen zu bieten, wurde eine Breite von insgesamt sechs Metern vorgeschlagen. Mit einer Breite von 4,60 Metern wolle man sich nicht zufriedengeben.

"Das ist fehlender Respekt vor demokratischen Entscheidungen."

- Prof. Dr. Wolfgang Büchs (BIBS)



Dr. Wolfgang Büchs von der BIBS stellte dagegen wiederum den Denkmalschutz der Brücke in den Raum: "Es gibt keinen Grund dies funktionierende Ensemble zu zerstören. Wir haben einen Ratsbeschluss: Sanierung von Altbau vor Abriss und Neubau. Normalerweise bindend. Hier wird einfach darüber hinweggegangen. Das ist fehlender Respekt vor demokratischen Entscheidungen." Durch die Sanierung im Bestand könne eine Million gespart werden. Beweisen, dass es nicht so ist, könne ihm schließlich keiner, weil es niemanden interessieren würde, unterstellte Büchs während der Ratssitzung. Im Änderungsantrag der BIBS solle mit dem Brückenneubau gewartet werden, bis es eine Entscheidung der Fachbehörden bezüglich des Denkmalschutzes gebe. Gemeint waren damit die Stellungnahmen des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur als oberster Denkmalschutzbehörde sowie des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege auf die Anfrage der BIBS.

Als wenig hilfreich wurden die Anträge beider Fraktionen von Anneke vom Hofe (AfD) empfunden. Schließlich habe man einen Konsens gefunden, mit welchem der Großteil gut umgehen könnte. "Im Großen und Ganzen hat die Brücke beim Ortstermin gut funktioniert. Es wurde intensiv diskutiert und wir haben eine gute Lösung gefunden. Die Planung der Sidonienbrücke stellt eine Symbiose an Funktionalität und Aufenthaltsqualität dar", fand auch Nicole Palm von der SPD und Anke Schneider von der Fraktion Die Linke warf ein, dass man es nicht allen recht machen könne. Um dies zu erreichen, müsste man zwei Brücken bauen. Eine Trennung von Radverkehr und Fußgängern auf der Brücke sah sie ebenfalls als nicht zielführend an, da dies den Radfahrern die Möglichkeit eines schnelleren Fahrens vermitteln würde.

"Ein kleines Kind mit rotem Kopf"



"Auch die Grünen müssen mal einen Kompromiss eingehen", so Björn Hinrichs von der CDU. "Wir diskutieren jetzt das vierte Mal über das Thema. Man kann sie nicht breiter machen." Dies mache keinen Sinn, da die Wegeverbindung vor und hinter der Brücke ohnehin viel schmaler ist. Da brauche man keine sechs Meter breite Brücke. Alles, was er bei den Änderungsanträgen sehe, sei ein "Kleines Kind mit einem roten Kopf, das seinen Willen durchsetzen möchte". "Es wird wunderbar und schön werden und es wird sich nichts verändern", so Hinrichs abschließend.


mehr News aus Braunschweig