Warntag 2021 abgesagt - Innenminister Seehofer hofft auf Fortschritte bis 2022

Erst im Jahr 2022 soll ein neuer Warntag stattfinden.

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Eine neue Sirene auf dem Dach der Grundschule Steterburg in Salzgitter. Über dieses Modell können auch Sprachdurchsagen durchgeführt werden.
Eine neue Sirene auf dem Dach der Grundschule Steterburg in Salzgitter. Über dieses Modell können auch Sprachdurchsagen durchgeführt werden. | Foto: Rudolf Karliczek

Deutschland. Der für September 2021 geplante bundesweite Warntag ist abgesagt. Das teilt das Bundesinnenministerium unter Horst Seehofer nach einer Beratung mit den Innenministern der Länder mit. Grund sei, dass die Warnsysteme derzeit überall ausgebaut würden. Der nächste flächendeckende Test sei für den 8. September 2022 geplant.


Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe baue derzeit eine "umfassende Testlandschaft" auf, die im ersten Quartal 2022 bereit stehen soll. Die Kommunen erhalten dafür vom BBK für den Aufbau von neuen Sirenen und die Ertüchtigung vorhandener Stationen eine Förderung von 88 Millionen Euro. "Eine effektive Warnung der Menschen erfordert ein Zusammenspiel aller Warnmedien und das Einbeziehen aller analogen und digitalen Warnkanäle wie die Warn-App NINA, Radio, Sirenen, Lautsprecherwagen in diesen Testbetrieb. Ziel ist, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in Gefahrsituationen zu erreichen", so das Bundesinnenministerium dazu.



Der erste bundesweite Warntag am 10. September 2020 scheiterte an einem Programmierfehler in der IT-Infrastruktur des BBK. Warnungen wurden nicht rechtzeitig ausgegeben. Gleichzeitig offenbarten sich die Nachteile des föderalen Systems bei der Bevölkerungswarnung - Kommunen, die Sirenen haben, setzen sie teils nur noch zur Alarmierung der Feuerwehr ein. In Städten wie Braunschweig wurden die Geräte nach Ende des Kalten Krieges komplett abgebaut. Aus diesem Fehlschlag erfolgte ein Umdenken hinsichtlich der Infrastruktur zur Bevölkerungswarnung.


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