Berlin. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht die Gefahr islamistischer Terroranschläge weiterhin als "akut" an. "Deutschland steht weiterhin im unmittelbaren Zielspektrum islamistischer Terrororganisationen. Islamistisch motivierte Einzeltäter sind eine weitere erhebliche Gefahr", sagte sie anlässlich der Festnahme eines 28-jährigen Syrers wegen des Verdachts eines geplanten Sprengstoffanschlags.
"Die heutigen Maßnahmen zeigen erneut, dass unsere Sicherheitsbehörden schnell und konsequent vorgehen, um uns vor islamistischen Bedrohungen zu schützen." Man führe den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus "mit aller Konsequenz fort", so die Innenministerin. "Unsere Sicherheitsbehörden nehmen jeden Hinweis auf islamistische Terrorgefahren sehr ernst - und handeln."
Dafür setze man umfassende Ressourcen der Sicherheitsbehörden ein, sagte Faeser. "Das spiegelt sich auch in der hohen Zahl der Ermittlungsverfahren in diesem Bereich." Hintergrund der Festnahme in Hamburg sind Ermittlungen, die sich gegen zwei 28 und 24 Jahre alte Brüder aus Hamburg und Kempten (Allgäu) richten, wie das Bundeskriminalamt am Nachmittag mitteilte. Die beiden syrischen Staatsangehörigen sollen den Behörden zufolge aus einer radikal-islamistischen und dschihadistischen Grundhaltung heraus einen Anschlag mit einem selbst hergestellten Sprengstoffgürtel geplant haben.
Dazu soll der 28-jährige Hauptbeschuldigte aus Hamburg seit einigen Wochen online Grundstoffe zur Herstellung sprengfähigen Materials erworben haben. Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel gebe es aber nicht, so das BKA. Gegen den 28-Jährigen liegt ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Terrorismusfinanzierung vor. Den Ermittlern zufolge wurden umfangreiche Beweismittel, darunter auch chemische Substanzen, sichergestellt. Insgesamt waren circa 250 Polizisten beteiligt.
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