FDP-Themenabend Menschenrechte: Nachholbedarf auch in Deutschland

Thematisiert wurden nicht nur Menschenrechtsverletzungen in Ungarn, Polen oder auch China. Auch in Deutschland liege einiges im Argen, wie die FDP-Bundestagsabgeordnete Gyde Jensen findet.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Gyde Jensen im virtuellen Gespräch mit dem FDP-Kreisverband Wolfenbüttel.
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Gyde Jensen im virtuellen Gespräch mit dem FDP-Kreisverband Wolfenbüttel. | Foto: FDP Kreisverband Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Der FDP-Kreisverband Wolfenbüttel hat mit der Bundestagsabgeordneten Gyde Jensen (FDP) einen Themenabend zum Thema Menschenrechte abgehalten. Auf Einladung von Björn Försterling berichtete am Donnerstagabend die FDP-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte via Videokonferenz von ihrer Arbeit in Berlin. In Europa nannte Jensen die Staaten Ungarn und Polen als Beispiel für Menschenrechtsverletzungen. Der FDP-Kreisverband Wolfenbüttel berichtet in einer Pressemitteilung.


„Wir müssen gar nicht so weit schauen, um zu sehen, wo Menschen-, Bürger- und Freiheitsrechte systematisch eingeschränkt werden“, sagte Jensen und verwies auf Polen, wo das Recht auf Abtreibung stark beschnitten wurde, sowie auf die Selbstentmachtung des ungarischen Parlaments oder die massiven Wahlfälschungen in Belarus.

Ein weiteres Schwerpunktland sei außerdem China, das nicht nur mit seinem Umgang mit Hongkong und der Minderheitengruppe der Uiguren international auf Kritik stoße. „Hier muss man sagen: Wandel durch Handel funktioniert in China nicht“, findet Jensen. Sie sei überzeugt, dass es nicht hilfreich sei, den Handel mit der Volksrepublik komplett einzustellen, „aber man muss klarmachen, dass Handel nicht um jeden Preis, sondern unter bestimmten Rahmenbedingungen stattfinden muss.“ Dazu gehöre auch, den 5G-Ausbau ohne den chinesischen Konzern Huawei stattfinden zu lassen. „Wir müssen mit wirtschaftlichem Druck klarmachen, dass es rote Linien gibt.“

Auch in Deutschland Nachholbedarf


Allerdings, betonte die FDP-Politikerin, gebe es auch in Deutschland noch stetig Nachholbedarf in Sachen Menschenrechte. „Deutschland wird regelmäßig angekreidet, dass Rassismus ein Problem ist, ebenso die Arbeitssituation in der Fleischindustrie und bei Erntehelfern. Auch wenn wir über Menschen in Pflegeheimen reden, über Maßnahmen wie Fixierungen, stellen wir fest: da müssen wir nachbessern.“ All das sei kein Vergleich zur Situation in Ländern wie Belarus, „aber wir können besser werden. Das macht uns auch international glaubwürdiger.“


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