Theater in Goslar - Keine Mittel für Schlosserei-Projekt

von Alec Pein


Die Bereitstellung der Mittel für die weitergehende Prüfung des Schlosserei-Projektes wurden am vergangenen Dienstagabend nicht durch den Ausschuss. Symbolfoto: Anke Donner
Die Bereitstellung der Mittel für die weitergehende Prüfung des Schlosserei-Projektes wurden am vergangenen Dienstagabend nicht durch den Ausschuss. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Goslar. Am vergangenen Dienstagabend fand eine für den Kulturausschuss typische, rege Diskussion zum Thema "Theaterspielstätte" statt. Einen passenden Ort zu finden scheint in Goslar nicht einfach zu sein. Entschieden wurde vorerst keine Mittel für das Schlosserei-Projekt freizugeben und abzuwarten, wie der Landkreis auf die Idee reagiert, eine Spielstätte im Schulzentrum Goldene Aue zusammen mit der Stadt Goslar zu finanzieren.

Sitzungsort war der Konferenzraum im Rammelsberger Bergwerkmuseum, da die unter der Bezeichnung "alternative Theaterspielstätte" behandelte Vorlage sich derzeit mit der alten Schlosserei am Rammelsberg und eher prophylaktisch mit der Prüfung eines Neubaus auf dem Domplatz befasst. Die Partei DIE LINKE brachte per Antrag das Schulzentrum Goldene Aue als Spielstätte auf den Tisch (regionalHeute.de berichtete), in dem die Fraktion von Landkreis und Stadt Goslar fordert, sich über die Möglichkeit auszutauschen.

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Sitzung des Ausschusses für Kultur und Stadtgeschichte am vergangenen Dienstagabend. Foto:



Henning Wehrmann (Bürgerliste Goslar) warf der Verwaltung vor, den Theater-Fans durch den Titel der Vorlage gezielt "Sand in die Augen" zu streuen und erhielt dabei unerwarteten Beistand seitens der CDU: Uwe Schwenke de Wall (CDU) bemängelte, dass die Verwaltungsaufgabe eine "alternative Theaterspielstätte" zu finden nicht erfüllt worden sei. Giovanni Graziano (SPD) nannte seine  kritischen Vorredner mal eben "Kultur-Gegner" und zeigte sich, wohl nicht zuletzt in seiner Position als Mitorganisator des MINER'S ROCK, sichtlich enttäuscht über die negativen Reaktionen. Seiner Meinung nach hätte eine Spielstätte am Rammelsberg eine "immense Strahlkraft".

Ärger um den Titel der Vorlage


Eigentlich ging es um die Freigabe von Mitteln für die weitergehende Prüfung des Vorhabens am Rammelsberg, die einen Schritt näher an einen  gut ausgestatteten Veranstaltungsort für zum Beispiel Konzerte geführt hätte. Unter dem Titel "alternative Theaterspielstätte" stand diese am Dienstagabend auf der Tagesordnung, woran sich zum Beispiel Wehrmann besonders störte. Ebenso wie Wehrmann sahen auch die anderen Ausschussmitglieder in dem Konzept kein wirkliches Theater und äußerten sich kritisch bezüglich der Kosten für eine Prüfung. Bevor man noch mehr Geld für Gutachten verschwende, könnte im Kreistag eine Mehrheitsentscheidung in Zusammenarbeit von SPD und CDU erwirkt werden, schlug Uwe Schwenke de Wall an SPD-Fraktionsmitglied Giovanni Graziano gerichtet vor.

Ergebnisse zum Neubau "Schulzentrum Goldene Aue" abwarten


Petra Stolzenburg (Die Linke) wehrte sich gegen den Vorwurf Grazianos, der die kritischen Ausschussmitglieder als "Kultur-Gegner" betitelte, und betonte, dass man dem Konzept grundsätzlich wohlwollen gegenüber stehe, es aber vorrangig darum gehe eine einen Ort für ein richtiges Theater zu finden. So sahen das auch die meisten anderen Ausschussmitglieder. Bevor man also "Geld verbrennt" sollen andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel die der Co-Finanzierung einer multifunktionalen Aula durch den Landkreis. Diese könnte laut Antrag der Linken im Zuge des Neubaus des Schulzentrums Goldene Aue entstehen.

Schlosserei-Projekt auf Eis gelegt


Laut Verwaltungsvorlage  sollte eine 50.000 Euro teure Prüfung am Rammelsberg  unter anderem die jährlichen Kosten und Erträge, die Art der Betreibergesellschaft und die Verlagerung der noch aktiven Schlosserei auf dem Gelände untersuchen. Die Ausschussmitglieder, die vor der Sitzung noch die alte Schlosserei besichtigten, nahmen am Dienstagabend mehrheitlich Abstand von der Vorlage, sodass der Ausschussvorsitzende Martin Mahnkopf (SPD) zum Ende des Tagesordnungspunktes feststellte, dass die Vorlage "aus dem Beratungsgang" herausgenommen werde. Vorerst werden die Mittel also nicht freigegeben, stattdessen wolle man die Reaktionen zur Idee der Linken abwarten. 



https://regionalgoslar.de/neubau-schulzentrum/



https://regionalgoslar.de/odeon-verschwindet-ohne-alternative/


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