Zukunft für die Landwirtschaft: Dialog mit Landwirten, 
Politik und Wirtschaft

Die Diskussionsrunde des CDU-Kreisverbands Helmstedt zur Zukunft der Landwirtschaft am vergangenen Samstag stieß auf großes Interesse. Den Dialog zwischen Landwirten, Politik und Wirtschaft habe die Veranstaltung vorangebracht.

Diskussionsrunde in Rennau: Carsten Fricke (Bayer AG), CDU-Bundestagsabgeordneter Kees de Vries, CDU-Kreisvorsitzende Elisabeth Heister-Neumann, Tobias Schliephake (Bankhaus Seeliger) und Philipp Decker (Landwirt).
Diskussionsrunde in Rennau: Carsten Fricke (Bayer AG), CDU-Bundestagsabgeordneter Kees de Vries, CDU-Kreisvorsitzende Elisabeth Heister-Neumann, Tobias Schliephake (Bankhaus Seeliger) und Philipp Decker (Landwirt). | Foto: CDU-Kreisverband Helmstedt

Helmstedt. Das Hasenwinkelhaus in Rennau sei bis auf den letzten Sitz- und Stehplatz vollends gefüllt gewesen, als CDU-Kreisvorsitzende Elisabeth Heister-Neumann und Mitgliederbeauftragte Britta Michel am vergangenen Samstag zur Diskussionsrunde luden. Die Zukunft der Landwirtschaft interessiere Landwirte, Politik, Wirtschaft und Bürger gleichermaßen. Der CDU-Kreisverband Helmstedt berichtet in einer Pressemitteilung.


Schließlich gehe es nicht ausschließlich um Umweltschutz, sondern darum qualitativ hochwertige Produkte zu günstigen Preisen herstellen zu können. Die dafür erforderliche Arbeit auf den Höfen, mit den Tieren und der Umwelt erfülle die Menschen in den landwirtschaftlichen Betrieben tagtäglich mit großer Leidenschaft, so Landwirt Philipp Decker, der den Berufsstand in der Diskussionsrunde vertreten habe.

Hochwertige Produkte zu günstigen Preisen



Der Bundestagsabgeordnete Kees de Vries, welcher Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft ist und selber über jahrzehntelange Erfahrung als Landwirt verfüge, sei deutlich geworden. "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen", sagte er in Anspielung auf den Deutschen Bauernverband, welcher seiner Meinung nach zu spät begonnen habe, den Handlungsbedarf festzustellen. Die Forderung nach höheren Standards durch die EU sei seit 2002 bekannt und der CDU sei es zu verdanken, dass nicht schon früher härtere Regeln durchgesetzt wurden.

Bauernverband hat zu spät reagiert



Doch spätestens seit dem vergangenen Jahr sei klar, dass die Politik hier auch auf gesellschaftliche Änderungen reagieren müsse. "Dabei schießen einige der politischen Verantwortungsträger über das Ziel hinaus", so de Vries. Als Bespiel habe de Vries das nahende Verbot von Glyphosat genannt. Hier gebe es keine wissenschaftliche Entscheidungsgrundlage, sondern eine emotionale Basis, welche Umweltministerin Schulze dazu bewogen habe, das Verbot zu entscheiden. Aber de Fries habe den anwesenden Landwirten auch Hoffnung gemacht: "Ihre Proteste in Berlin hat jeder Politiker und jede Politikerin wahrgenommen", habe er festgestellt. Zwar wisse noch nicht jeder, wofür genau die Landwirte auf die Straße gingen, aber auch dafür sei er in den Landkreis Helmstedt gekommen, damit jedem in Berlin klar werde, wo der Schuh drückt.

"Ihre Proteste in Berlin hat jeder Politiker wahrgenommen"



Dass es nicht für alle Probleme unmittelbar eine Lösung gebe, habe Carsten Fricke berichtet, welcher als Vertriebsberater für Bayer CropScience den Hersteller des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels in der Diskussionsrunde vertreten habe: "Bayer hat kein Ersatzprodukt in der Schublade. Wir sprechen von Entwicklungszeiten um die 14 Jahre bis ein Wirkstoff zugelassen werden könne."

Im Rahmen der Diskussion sei von den anwesenden Landwirten Planungssicherheit gefordert worden. Die Frage sei unter anderem, in welchem Umfang und unter welchen Rahmenbedingungen Landwirtschaft Lebensmittel produzieren und Umweltdienstleistungen erbringen solle. Klar sei, dass für beide Leistungen eine faire Bezahlung erbracht werden müsse.

Keine unmittelbaren Lösungen?



Letztlich gelte es, die Vorteile des Standorts Deutschland zu erhalten. Hier würden im weltweiten Vergleich die sichersten Nahrungsmittel unter höchsten Standards zu niedrigen Preisen produziert. Diesen Spagat könne man zukünftig nur aufrechterhalten, wenn Pflanzenschutz und Klimaschutz als ergänzende Komponenten gewertet würden und die Landwirte und Unternehmen in der Branche innovativ genug seien. Philipp Decker habe sich selbst als Befürworter einer gesunden Produktion bezeichnet und setze darauf, dass er als Landwirt Visionen entwickeln und umsetzen könne. "Dazu benötigen wir allerdings die Unterstützung der Politik und sinnvolle Rahmenbedingungen", ergänzt Decker, der als "Landwirt des Jahres 2019" mit dem Ceres-Award ausgezeichnet worden sei.

Landwirte nicht hauptverantwortlich, aber Teil der Lösung



De Vries habe im Rahmen der emotionalen Diskussion klargestellt, welch entscheidende Rolle den Landwirten zuteil werde: "Wir sind zwar nicht die Hauptverantwortlichen für das Problem, aber wir können nun einen Großteil der Lösung beitragen." Um dies gemeinsam zu erreichen, müsse ein gesunder Dialog stattfinden. Diesen Dialog habe die Diskussionsveranstaltung einen guten Schritt voran gebracht.


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