Region. Wie bereits mehrfach berichtet, startet am heutigen 8. Dezember der zweite bundesweite Warntag. Um 11 Uhr wird die Probewarnung ausgelöst, um 11:45 Uhr wird Entwarnung gegeben. Bund, Länder und Kommunen prüfen so ihre Warnmittel und technischen Abläufe, um die Menschen im Ernstfall zuverlässig über potenzielle Gefahren informieren zu können.
Dabei wird auf einen Mix aus mehreren Warnmitteln gesetzt: Neben Radio, TV, Warn-Apps oder Sirenen gehört nun auch das sogenannte Cell Broadcast dazu. Diese Alarmierung über mobile Endgeräte wird heute erstmals bundesweit getestet, um wichtige Erkenntnisse für die endgültige Umsetzung bis zum vorgesehenen Wirkbetrieb im kommenden Februar zu gewinnen. So erklärte das Niedersächsische Innenministerium.
Das sagt der Innenminister
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Der zweite bundesweite Warntag fällt in eine Zeit, in der der Zivil- und Bevölkerungsschutz intensiv in das Bewusstsein der Menschen gerückt ist. Die Flutkatastrophe im Ahrtal, die verheerenden Waldbrände dieses Jahres und vor allem Putins Angriffskrieg auf die Ukraine haben uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine Warnung im Ernstfall ist."
In Niedersachsen habe man die Kommunen darum gebeten, sich aktiv an dem diesjährigen Warntag zu beteiligen. Es gehe vor allem darum, sich auf konkrete Ernstfälle vorzubereiten und sich über verschiedene Warn-Szenarien bewusst zu werden. Erstmalig werde in diesem Jahr – neben den etablierten Warnmitteln wie TV, Radio, Apps oder Sirenen – das sogenannte Cell Broadcast eingesetzt. Nach der Testphase soll dieses System bundesweit bis Februar 2023 einsetzbar sein.
Sirenen sollen wieder her
"Neben den digitalen Möglichkeiten brauchen wir aber auch die klassischen Warnmittel – wie die Sirene – flächendeckend und funktionierend", so Pistorius. Mit dem niedersächsischen Sirenenförderprogramm für die Jahre 2023 und 2024 über insgesamt 10 Millionen Euro soll das Bundesförderprogramm ergänzt werden, aus dem Niedersachsen bislang lediglich 8 Millionen Euro zur Verfügung gestanden hätten.
Klar sei aber auch: Die bisherigen Bundesmittel würden bei Weitem nicht ausreichen. Im Bundeshaushalt seien zwar für 2023 weitere Haushaltsmittel vorgesehen. Allerdings benötigte es auch ein darüberhinausgehendes, verlässliches Konzept, um Sirenen bundesweit wieder flächendeckend zu installieren. "Deshalb haben wir als Länder den Bund bei der IMK in München vor wenigen Tagen dazu aufgefordert, für die Zeit ab 2024 ein Konzept für ein gemeinsames Bund-Länder-Programm vorzulegen", erklärt der Innenminister.
Warntag 2.0
Eine Frage bleibt allerdings noch offen: Wird es dieses Mal klappen? Der erste Warntag 2020 litt unter technischen Problemen - von einer flächendeckenden Warnung der Bevölkerung konnte hier nicht die Rede sein. Eigentlich sollte seitdem jährlich ein solcher Tag stattfinden. Im vergangenen Jahr hatte man sich allerdings dazu entschlossen, noch keinen zweiten Versuch zu starten. Ob es dieses Mal besser klappt, wird sich zeigen, wenn die Sirenen in der Region aufheulen - oder eben nicht.
Fazit zum Warntag und große Umfrage:
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