Justizministerin ruft "Tag des Betreuungsrechts" aus


Die Amtsgerichte in der Region informieren am 23. September über das Betreuungsrecht. Symbolfoto: Sina Rühland
Die Amtsgerichte in der Region informieren am 23. September über das Betreuungsrecht. Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Region. Es ist eine Premiere in Niedersachsen: Die Justiz des Landes wird am 23. September erstmalig einen "Tag des Betreuungsrechts" veranstalten. Insgesamt 73 niedersächsische Amtsgerichte, von der Nordsee bis in den Harz, beteiligen sich an diesem Tag, an dem die Menschen, die bereits mit einer rechtlichen Betreuung zu tun haben und jene, die sich vorsorglich darüber informieren wollen im Mittelpunkt stehen. Das Niedersächsische Justizministerium informiert in einer Pressemitteilung.


Justizministerin Havliza hat den „Tag des Betreuungsrechts" ins Leben gerufen: „Viel zu oft besteht Unklarheit darüber, welche rechtlichen Folgen die Erkrankung oder Behinderung eines Erwachsenen nach sich ziehen kann. Mancher ist überrascht, wenn Ehepartner oder Eltern eines volljährigen Kindes den Erkrankten nicht ohne weiteres vertreten können. Mit dem „Tag des Betreuungsrechts" möchten wir erreichen, dass möglichst vielen Menschen in unserem Land die praktische Bedeutung des Betreuungsrechts bekannt wird. Durch die Erteilung einer Vorsorgevollmacht kann in geeigneten Fällen für den Krankheitsfall vorgesorgt und damit jeder weitere Schritt wesentlich erleichtert werden. Übrigens: Jeder kann sich als ehrenamtlicher Betreuer engagieren."

Die teilnehmenden Amtsgerichte werden am Tag des Betreuungsrechts Veranstaltungen unterschiedlicher Art ausrichten - etwa Podiumsdiskussionen oder Vorträge von Richtern, Rechtspflegern, Medizinern, Notaren oder Betreuern. Für Informationen zu den Programmpunkten vor Ort stehen die Amtsgerichte gerne für Nachfragen bereit.

Die Veranstaltungen am Tag des Betreuungsrechts verursachen einen großen Aufwand für die Mitwirkenden. „Mein herzlicher Dank gilt allen Justizangehörigen und Unterstützern, welche sich für dieses wichtige Anliegen neben der täglichen Arbeit engagieren", würdigt Havliza diese herausragende Einsatzbereitschaft.

Jeder ist betroffen


Das Betreuungsrecht ist in der Praxis von enormer Bedeutung, denn es kann jeden betreffen. Ganz egal, ob alt oder jung: Jeder einzelne kann in eine Lage kommen, in welcher er die wichtigen Angelegenheiten seines Lebens nicht mehr eigenverantwortlich regeln kann. Grund dafür kann eine langsam voranschreitende, schwere Erkrankung sein, aber auch ein plötzliches und überraschendes Ereignis, welches die Lebensplanung von heute auf morgen komplett auf den Kopf stellt: Etwa ein Verkehrsunfall oder eine nach einer besonderen Belastungssituation auftretende Psychose. Die Fragen, welche sich dann stellen, beantwortet zu einem guten Teil das Betreuungsrecht.


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